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Mirabellen richtig einkochen, einfrieren und entsteinen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird ein Mirabellenbaum richtig gepflanzt?

Mirabellen haben ihre Heimat im wärmeren Vorderasien. Die Obstbäume bevorzugen sonnige warme Stellen mit etwas Windschutz. Südwärts ausgerichtete Hauswände bieten grundsätzlich gute Standortvoraussetzungen. An den Boden stellen Mirabellen keine besonderen Ansprüche. Jeder normale Gartenboden – nicht zu arm, nicht zu nass, nicht zu trocken, nicht zu fest – eignet sich für den Anbau der Mirabellen. Gepflanzt werden die Obstgehölze wurzelnackt im Frühjahr vor dem Austrieb oder besser im Herbst nach dem Laubfall. Alternativ können Containerpflanzen (Mirabellen im Topf) fast ganzjährig eingepflanzt in frostfreien Boden werden.

Das Pflanzloch wird etwas größer bis doppelt so groß im Vergleich zum Wurzelballen ausgehoben. Mit einer Grabegabel lockert man den Grund des Pflanzloches und vermischt den Erdaushub mit fruchtbarem Kompost. Wurzelnackte Mirabellen sind vor der Pflanzung eine Stunde im Wasserbad zu tränken. Unmittelbar vor der Pflanzung wird ein Eimer Wasser ins Pflanzloch geschüttet. Anschließend setzt man das Obstgehölz gerade ein und verfüllt das Pflanzloch mit dem aufbereiteten Erdaushub. Ein eingeschlagener Stützpfahl gibt dem jungen Baum die nächste Zeit zusätzlichen Halt. Die Erde wird mit dem Fuß angetreten, ein Gießrand um die Pflanze gezogen und angegossen. Eine Mulchabdeckung der Baumscheibe sorgt für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit im Wurzelbereich.

 

Wie pflegt man einen Mirabellenbaum richtig?

Haben sich Mirabellen mit ihrem Standort angefreundet, benötigen sie keine sonderliche Pflege. Im jungen Stadium sorgen regelmäßige Wassergaben und Mulchen der Baumscheibe mit nahrhaftem Kompost im Frühjahr für eine gesunde Pflanzenentwicklung. Später, wenn die Wurzeln tief in das Erdreich dringen, ist Wässern nur noch in Trockenperioden nötig.

Schnittmaßnahmen an Mirabellen sind im Hausgarten selten umfangreich. Sie richten sich danach, ob das Obstgehölz als ertragreiche Kultur oder für den Hausgebrauch angebaut wird. Werden große Erträge angestrebt, sind die Gehölze regelmäßig auszulichten. Dabei verbleibt ein Leittrieb und drei bis vier kräftige Seitentriebe. Um die Kräfte zu konzentrieren, werden kaum blühende Langtriebe oder Wasserschosse herausgeschnitten. Die Wasserschosse unveredelter Mirabellen dienen der Vermehrung. Gut ausgebildete Schößlinge lassen sich von den Hauptwurzeln abstechen und an einen neuen Standort umpflanzen.

Es ist ratsam, heruntergefallene und liegengebliebene Früchte zu entfernen. Die Samen keimen teilweise sehr gut und können im Folgejahr wild auflaufen. Beachtet man die wilden Sämlinge nicht, verankern sie sich so stark im Boden, dass die Entfernung mühsam und kräfteraubend ist.

Mirabellen werden seltener von Krankheiten und Schädlinge als die übergeordneten Pflaumen heimgesucht. Unter Umständen können Pflaumen-Sägewespe, Pflaumenwickler, Blattläuse oder Gespinstmotten auftreten.

 

Welche Verwendungen haben Mirabellen?

Mirabellen sind als Obstpflanzen sehr beliebt. Aus ihren Früchten wird Likör, Gelee oder Konfitüre, Fruchtmus und andere fruchtige Delikatessen hergestellt. Die Früchte gelten durch ihren hohen Kaliumgehalt als sehr gesund. In der Volksmedizin werden ihnen verdauungsfördernde Wirkungen nachgesagt, die bei Verstopfungen helfen sollen. Da die Bäume oder Sträucher nicht übermäßig groß werden, eignen sie sich für kleinere Gärten als fruchtbringende Schattenspender.

 

Wann ist die Erntezeit von Mirabellen?

Die kugeligen Mirabellenfrüchte werden im Zeitraum von Juli bis September reif. Ihre Reife erreichen sie mit ihrer sortentypischen Fruchtfarbe, einem süßlichem Honigduft und einem leichten Weichheitsgrad. Reife Mirabellen schmecken süß und das Fruchtfleisch lässt sich leicht vom Steinkern lösen. Lange haltbar sind geerntete Mirabellen nicht. Sie verderben rasch und sollten nach der Ernte umgehend verarbeitet werden. 

 

Wie kann man Mirabellen verarbeiten?

2 bis 3 Tage sind Mirabellen im Kühlschrank haltbar. Erst vor dem Verzehr werden die schnell verderblichen Früchte gewaschen. Damit bleibt die schützende Wachsschicht um die Frucht möglichst lange erhalten.

 

Wie kocht man Mirabellen richtig ein?

Das Einkochen von Mirabellen ist eine gute Möglichkeit, um die köstlichen Früchte längere Zeit haltbar zu machen. Ein Liter Wasser wird mit ca. 300 Gramm Gelierzucker aufgekocht. Je nach Geschmack kann dem Zuckerwasser Anis, Nelken und Zimt beigefügt werden. Nach dem Aufkochen werden die Gewürze wieder entfernt. Die entkernten Mirabellen werden in Gläser geschichtet und mit dem Zuckerwasser bis oben aufgefüllt. Nach dem Verschließen, köcheln die Gläser ca. 15 Minuten im Wasserbad.

Wie friert man Mirabellen richtig ein?

Um Mirabellen einzufrieren, werden die Früchte gewaschen und halbiert. Die Steinkerne werden herausgelöst, das Obst in Gefrierbeutel gefüllt und im Gefrierschrank eingefrostet.

 

Wie werden Mirabellen richtig entsteint?

Mirabellen lassen sich entkernen, indem sie halbiert werden und der Steinkern herausgelöst wird. Im Gegensatz zu anderen Steinobstarten lassen sich Mirabellen vergleichsweise gut entkernen. Für größere Mengen empfiehlt sich ein Pflaumen-Entsteiner. Das Gerät entkernt mühelos größere Fruchtmengen.

 

Mirabellen-Sorten

  • Gelbe Murmel – Herzförmige maisgelbe Früchte mit einer dünnen Wachsschicht überzogen mit einem süß-säuerlichen Geschmack
  • Mirabelle von Metz – Alte französische Sorte mit kleinen gelben Früchten und rötlicher Punktierung (selbstfruchtend)
  • Mirabelle von Nancy – Traditionsreiche und ertragreiche Sorte mit weiteren Variationen aus dem frühen Frankreich mit köstlichen gelben Früchten, rötlicher Punktierung und süßem Geschmack (selbstfruchtend)
  • Bellamira – Regenfeste Sorte mit kugelrunden gelbgrünen Früchten haben einen fein-säuerlichen Geschmack

 

Weitere Inforamtionen

Mirabellen sind für ihre köstlichen gelben Früchte bekannt. Dank ihrer Fruchtfarbe wird das, zu den Pflaumen gehörende Obst auch als Gelbe Zwetschge bezeichnet. Aus botanischer Sicht ist die Mirabelle (Prunus domestica ssp. syriaca) eine Unterart der Pflaume.

Sie wächst als dornenloser Strauch oder sparrig verzweigter Baum bis maximal 5 Meter. In ihrer Erscheinung ähnelt sie sehr der verwanden Kirschpflaume (Prunus cerasifera), wodurch die beiden Gehölze manchmal verwechselt werden. Ihre Heimat befindet sich in Vorderasien. Sie entstand vermutlich als natürliche Kreuzung aus Pflaume (Prunus domestica) und Kirschpflaume. Ihre Namensgebung entspringt dem Italienischen Wort Mirabella und heißt übertragen „Wunderschöne“. In Mitteleuropa wurde sie erst vor 100 Jahren populär, obwohl sie bereits früher schon erwähnt wurde. Seitdem hat sie in viele Gärten als schmackhafte Bereicherung Einzug gehalten.

Ihre Blütenkleider zeigen Mirabellen schon bald nach dem Winter im klassischen Weiß. Die Blüten sind doldig angeordnet. Zu Scharen kommen Bienen und andere Pollensammler. Das Summen ist teils so laut, dass man meint, direkt vor einem Bienenstock zu stehen.

Sortenabhängig ist das Befruchtungsverhalten. Nancy-Mirabellen sind selbstfruchtend, andere benötigen eine zweite Sorte zur Fremdbefruchtung. Mit zwei oder mehreren Sorten lassen sich im Allgemeinen die Erträge steigern. Mit oder nach der Blüte entwickeln sich kleinere dunkelgrüne Blätter in wechselständiger Stellung mit einem gesägten Rand. Über das Jahr bilden Mirabellen eine lichte Baum- und Strauchkrone, die als Schattenspender dient. Während des Sommers reifen kugelige Früchte von wachsgelber, roter oder rotgelber Farbe heran. Sie werden 2 bis 3 cm groß und sind im Vergleich zur gewöhnlichen Pflaume recht klein. Mit einem honigartigen Duft künden die Früchte ab dem Hochsommer von ihrer Reife. Typisch für Mirabellenfrüchte ist eine markante rötliche Punktierung auf der Schale. Der Geschmack des Obstes ist angenehm süß mit einer leichten Säure verbunden. Die Steinkerne im Fruchtinneren lassen sich gut aus dem aus dem Fruchtfleisch herauslösen. Diese Eigenschaft ist bezeichnend für Mirabellen und für die weitere Verarbeitung von großem Vorteil.

Kommerziell genießt die Mirabelle in Mittel- und Südeuropa, sowie Nordafrika als Obst einen nennenswerten Stellenwert. Insbesondere als Spirituose ist die Mirabelle in Obstbränden beliebt. Die Gehölze werden in Hausgärten als ergänzendes Obst angebaut, aus dem Marmeladen, Konfitüren oder andere Fruchtspeisen hergestellt werden. Da die Wuchshöhe nicht ausufert, eignen sich Mirabellenbäume ausgezeichnet für kleinere Gärten.