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Sukkulenten

Inhaltsverzeichnis

 

1. Sukkulenten Standort: Hier fühlt sich Ihre Pflanze wohl 

Die meisten bekannten Sukkulenten sind Bewohner von Trockengebieten tropischer oder gemäßigter Zonen. Vollsonnige trockene Standorte halten fast alle aus, zumindest nach einer langsamen Gewöhnung im Zuge des Auswinterns. Frostempfindliche Arten begeistern als pflegeleichte Zöglinge auf der Fensterbank. Sie tolerieren üblicherweise vollsonnige Plätze, ohne dass ihre Blätter verbrennen. Leichter Schatten wird geduldet, jedoch darf es nicht zu dunkel sein. An stark beschatteten Standorten verlieren die Pflanzen ihren typischen Wuchs und werden anfällig für Wurzelkrankheiten.

Beim Boden gibt es eine einzige Bedingung: Durchlässig muss er sein. Im Garten ist jeder kiesige oder sandige Boden ideal. Schwere nasse Böden sind für winterharte Sukkulenten völlig ungeeignet. Entweder drainiert man den Boden auf oder kultiviert die Trockenheitsliebhaber besser im Gefäß.

Bei der Topfkultur ist auf gutem Wasserabzug im Gefäß zu achten. Abzugslöcher und eine Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben sind eine gute Basis. Als Substrat empfiehlt sich herkömmliche Kakteenerde. Sie ist stark durchlässig und hat einen hohen Mineralgehalt.  

 

2. Sukkulenten richtig pflanzen: So wachsen sukkulente Pflanzen am besten 

Im Garten sind Hauswurze (Sempervivum) und Co. in Mauerritzen oder anderen lebensunfreundlichen Standorten zu finden. Manchmal ist es gar nicht so einfach, große Topfballen in die kleinen Lebensräume hineinzubekommen. Es bleibt kaum andere Möglichkeit, die Sukkulenten bereits beim Pflanzen zu teilen und den Wurzelballen zu zerkleinern. Die Teilungsstücke werden vorsichtig in die Ritzen gedrückt. Bei Trocken- und vertikalen Mauern wird ein kleiner Stein unter das Teilungsstück in die Ritze gekeilt, um ein Herausspülen in der Anwachsphase zu vermeiden. Kombinieren lassen sich Sukkulenten mit anderen trockenheitsliebenden Pflanzen. Polsterthymian (Thymus serpyllum), Katzenpfötchen (Antennaria dioica) oder Silberdisteln (Carlina acaulis) erweisen sich als gute Nachbarn. Gelegentlich werden hohle Baumstümpfe mit Sukkulenten bepflanzt. Grundsätzlich keine schlechte Idee, nur sollte berücksichtigt werden, dass der Stumpf verrottet und irgendwann auseinanderbricht. Zudem kann sich Feuchtigkeit im Hohlraum sammeln und die Gefahr von Pilzinfektionen erhöht sich.

 

Sukkulenten in Töpfe pflanzen 

Dank ihrer Bescheidenheit lassen sich Sukkulenten für ungewöhnliche Pflanzgefäße verwenden. Als Lebensraum dienen kleineste Ritzen oder Wurzelräume. Pflanzgefäße, z.B. aus Beton, Keramikschalen, altes Geschirr oder Pflanzkörbe, werden mit stark durchlässiger Erde gefüllt und auf den Wasserabzug geachtet. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton verbessert am Boden das Ablaufen des Wassers. Zimmersukkulenten können rund ums Jahr gepflanzt werden.

Wichtig bei der Pflanzung von rosettenbildenden Sukkulenten ist, dass sie leicht schräg eingepflanzt werden. Ein gerader Stand bewirkt, dass Wasser ins Zentrum fließt und das Herz faulen kann.

Dekorativ und gleichzeitig fäulnisvermeidend wirkt eine Schicht Kieselsteine auf der Bodenoberfläche rund um die Sukkulente. Die Blätter liegen nicht auf dem Boden auf und trocknen bei Feuchtigkeit schneller ab. 

 

3. Sukkulenten richtig pflegen 

Die trockenheitsliebenden Pflanzen sind alles andere als pflegeintensiv. Das betrifft sowohl die Sukkulenten für drinnen und draußen. Gegossen wird nur, wenn es wirklich längere Hitzeperioden gibt oder der Wurzelraum ausgetrocknet ist. Bei der Gießmenge ist Zurückhaltung ratsam, denn reichlich gießen bewirkt eher das Gegenteil. Bei einem Wasserüberschuss faulen Sukkulenten an der Basis.

Ebenso sparsam gibt man sich bei der Pflanzenernährung. Gedüngt wird nur in schwachen Dosen, am besten mit einem Kakteendünger bei der Zimmerkultur. Ausgepflanzt im Garten sind Düngungen nicht notwendig.

Beim Schnitt fällt ebenso wenig Arbeit an. Entfernt werden regelmäßig absterbende Blätter. Aufrechtwachsende Arten können in regelmäßigen Abständen in Form geschnitten werden. Außer der Form wachsende Triebe werden eingekürzt. Hauswurze und andere Sukkulenten haben die Eigenart, dass die Rosette nach der Blüte abstirbt und Kindel ihren Platz einnehmen. Nach dem Verblühen wird die braune Rosette mit dem verblühten Schaft an der Basis abgeschnitten.

Bei der Haltung von Topfsukkulenten ist aller drei bis vier Jahre ein Umtopfen ratsam. Das alte verbrauchte Substrat wird von den Wurzeln abgeschüttelt und durch frisches ersetzt. Umgepflanzt wird im Frühling und idealerweise mit der Pflanzenteilung zur Vermehrung verknüpft.

Winterschutz ist im Garten bei winterharten Sukkulenten nur selten nötig. In exponierten Lagen kann ein Tannenreisig vor eisigen Winden und strengem Frost schützen. Tropische und kälteempfindliche Sukkulentenarten verbringen den Winter am hellen kühlen Fenster. 

 

Sukkulenten vermehren

Die klassische Stecklingsvermehrung ist überwiegend bei hochwachsenden Sukkulenten verbreitet. Diese Vermehrungsmethode gelingt bei allen Sukkulenten mit Triebspitzen, die in einer Länge von 5 bis 8 cm mit einem scharfen Messer geschnitten werden. Ein gerader Schnitt erfolgt unterhalb einer Blattachsel. Die unteren Blätter werden entfernt. Bei den meisten Arten empfiehlt es sich vor dem Stecken, die Stecklinge ein bis drei Tage abtrocknen zu lassen. Auf diese Weise wird die Gefahr einer Pilzinfektion gesenkt. Stecklinge lassen sich von Echeveria, Crassula, Senecio oder Kalanchoe anfertigen. Auch der Weihnachtskaktus (Schlumbergia Hybriden) kommt der Stecklingsvermehrung nahe. Einzelne Sprossabschnitte werden im Frühjahr und Sommer in durchlässigem Vermehrungssubstrat bewurzelt. Rosettenbildenden Dickblattgewächse (Crassulaceae) lassen sich Blattstecklinge vermehren. Einzelne Blätter werden im unteren Bereich vom Spross von rechts nach links abgedreht. Sobald die Schnittstelle abgetrocknet ist, wird das Blatt mit der Schnittfläche ins Substrat eingesetzt. Läuft die Vermehrung optimal, können drei bis vier Jungpflanzen aus einem Blatt entstehen. 

Zahlreiche rosettenbildende Sukkulenten bilden am Wurzelhals Nebensprosse, sogenannte Kindel. Diese lassen sich problemlos von der Mutterpflanze trennen, insofern sie bereits eigene Wurzeln entwickelt haben. Das gelingt bei Aloen, Agaven oder Echeverien. Die bekannten Hauswurze bilden ober- und unterirdische Sprossachsen. An den Blattknoten entstehen Jungpflanzen, die bei ausreichender Wurzelbildung abgetrennt werden können. Diese Methode ist mit dem Teilen von Pflanzen vergleichbar. 

Botanische Arten lassen sich durch Samen vermehren. Nach der Reife und bei richtiger Lagerung kann er bis zu 5 oder 6 Jahren haltbar sein. Die Samen werden am besten nach der Reife oder im zeitigen Frühjahr in sandiges Vermehrungssubstrat ausgesät. Das Saatgut wird mit oberflächlich in angefeuchtete Anzuchterde ausgesät, angedrückt und mit Quarzsand überdeckt. Durch seine grobe Struktur kommt ausreichend Licht an die Samen und regt die Keimung an. 

 

4. Sukkulenten Krankheiten und Pflegefehler 

Widerstandsfähig zeigen sich Sukkulenten in Hinblick auf Krankheiten und Schädlinge. Es kann durchaus vorkommen, dass bei gestauter Luft je nach Sukkulentenart Woll- oder Schildläuse auftreten. Sie werden mit einem biologischen Pflanzenschutzmittel bekämpft. Im Freiland machen Schnecken fast die einzige Gefahr aus. Viel häufiger kommt es jedoch zu Pflegefehlern, die z.B. durch zu viel Gießen Fäulnis im Polster oder an der Wurzel verursachen. Diese Pflanzen kann man nur noch retten, wenn sie ausgegraben, abgestorbene Wurzelreste entfernt und an eine bessere Stelle umpflanzt werden. Paradoxerweise können vertrocknete Blätter ein Indiz für zu viel Nässe sein. Sind einmal die Wurzeln weggefault, kann die Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknet. Verblühte Sukkulenten bzw. ihre Rosetten sterben bei manchen Arten ab. Das gehört zum normalen Lebenszyklus der jeweiligen Arten. Herausschneiden an der Basis beseitigt das Problem und schafft Platz für die nachwachsenden Kindel. 

 

Sind Sukkulenten giftig? 

Die meisten Sukkulenten sind ungiftig. Tripmadam (Sedum reflexum) oder die Echte Hauswurz (Sempervivum tectorum) gelten unter Kräuterkennern sogar als essbar. Jedoch gibt es auch Ausnahmen, wie fast alle Wolfsmilcharten (Euphorbia). Als möglicherweise schwach giftig wird der Pfennigbaum (Crassula arborescens) eingestuft. Für Hunde und Katzen sind einige Kalanchoe-Arten ungesund, die zu Erbrechen und Durchfall führen. Gefährlicher als giftige Inhaltsstoffe sind spitze Stacheln an den Blatträndern oder den Sprossen. Ein unvorsichtiger Umgang kann böse Verletzungen hinterlassen. 

 

Sukkulenten und ihre Verwendung 

Steingärten und Trockenmauern, Tröge und Schalen, Mauerritzen, Dachbegrünungen oder Grabbepflanzungen sind nur wenige Beispiele für Verwendungsmöglichkeiten von Sukkulenten. Kreativen Pflanzideen sind kaum Grenzen gesetzt. Tropische Formen eignen sich als pflegeleichte Zimmerpflanzen in Töpfen, Schalen oder als Unterpflanzung. Bekannte Vertreter von Zimmerpflanzen sind z.B. Agaven (Agava), Echeverie (Echeveria agavoides), Aloe (Aloe vera), Gasteria (Gasteria verrucosa), Kalanchoe (Kalanchoe) oder Rosetten-Dickblatt (Aeonium arboreum). Ebenso zählt der bekannte Weihnachtskaktus (Schlumbergera) zu den blühenden Sukkulenten.

Winterharte Sukkulenten finden in unterschiedlichen Gartenbereichen ein Zuhause, und sei es in einem kleinen bepflanzten Gefäß. Einfallsreiche Gärtner pflanzen die Immergrünen in alte Metalltöpfe, Kisten, ausgehöhlte Steine oder sogar ausgemusterte Lederschuhe. Mit ihrem zierenden Laub sind sie tolle Blattschmuckpflanzen und zeigen einen ganz besonderen Reiz. Für den Garten sind Fetthenne (Sedum telephium), Hauswurz (Sempervivum) oder das Goldtröpfchen (Chiastophyllum) als frostharte Sukkulenten bekannt. 

 

Was sind Sukkulenten? 

Als sukkulente Pflanzen bezeichnet man Gewächse, die sich an extreme Umweltbedingungen, und speziell lange Trockenperioden angepasst haben. Typische Merkmale von Sukkulenten sind beispielsweise die Verringerung der Blattgröße oder die Ausbildung von wasserspeichernden Pflanzenteilen im Spross, Blatt oder Wurzel. Man findet sie auf der ganzen Welt, angefangen von arktischen und alpinen Gebieten, über Halbwüsten und anderen Trockenregionen. Markant für viele Sukkulenten sind fleischige Blätter. „Succulentus“ stammt aus dem Latein und bedeutet übersetzt „saftreich“. Das beschreibt die Fähigkeit der Pflanzen, im Gewebe bzw. Organen Wasser zu speichern. Die Zuordnung zu Blatt-, Spross- und Wurzelsukkulenten definiert das jeweilige Speicherorgan der Pflanze. Am bekanntesten sind Sprosssukkulenten, zu denen fast alle Kakteen gehören. Durch das eingespeicherte Wasser schaffen es die Gewächse, längere Trockenzeiten unbeschadet zu überstehen. Das macht sie interessant für Pflanzungen an Standorten, an denen gewöhnliche Pflanzen versagen. 

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