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Säulenapfelbaum richtig pflanzen, pflegen, düngen und vermehren

Inhaltsverzeichnis

 

Den Säulenapfelbaum richtig pflanzen 

Beim Kauf eines Säulenapfelbaums ist es sinnvoll, auf die Unterlage der Veredlung zu achten. Es gibt schwach- und starkwüchsige Unterlagen. Sie haben Einfluss auf das spätere Frucht- und Wuchsverhalten. Je stärker das Wuchsverhalten der Unterlage, desto mehr drückt sie das Säulenbäumchen in die Höhe, oft zu Lasten der Fruchtbarkeit. Besser eignen sich schwachwachsende Unterlagen, deren Wachstum beschränkt ist. Für den Anbau sind maximale Wuchshöhen von 3,50 Meter empfehlenswert, denn wie möchte man von einer 5 Meter hohen Säule ernten?

Gepflanzt wird entweder im Frühjahr oder noch besser im Herbst. Dazwischen können Säulenäpfel noch gepflanzt werden, wenn sie im Container gezogen und erworben werden. Als Pflanzplatz wird ein sonniger bis halbschattiger Platz im Garten gesucht, an dem zuvor keine Rosengewächse standen. Eine etwas geschützte Lage ist von Vorteil, damit keine Spätfröste in die Blüte fahren. Jeder normale Gartenboden eignet sich für den Anbau von Säulenäpfeln. Schwere Böden werden Sand und Humus hinzugefügt, trockene Sandböden mit Kompost vermischt.

Sollen die Apfelbäume als sommergrüne Hecke dienen, ist ein Abstand von ca. 50 cm zu berücksichtigen. Bei einer Gruppenpflanzung von beispielsweise 3 verschiedenen Säulenäpfeln, gibt man einen Abstand von einem halben bis dreiviertel Meter. Eine solche Dreierkonstellation entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer gemeinschaftlichen Apfelsäule.

Beim Einpflanzen im Herbst wird ein Pflanzloch in die Erde gegraben, das mindestens der doppelten Größe des Wurzelballens entspricht. Der Grund des Lochs wird mit einer Gabel stark aufgelockert. Bevor der Apfelbaum eingesetzt wird, lockert man den Wurzelballen oder schüttelt die ganze Erde ab. Die Pflanztiefe richtet sich nach der Veredlungsstelle. Je näher die Veredlungsstelle der Bodenoberfläche sitzt, desto stärker wächst der Säulenapfel. Deshalb ist es ratsam, die Veredlungsstelle so weit wie nur möglich aus dem Boden herausschauen zu lassen. Zusätzlichen Halt gibt ein Baumpfahl, an dem der Apfelbaum gebunden wird. Abschließend wird das Pflanzloch aufgefüllt, festgetreten und angegossen. Auf armen Böden lohnt es, eine Mulchschicht aus Kompost um die Baumscheibe aufzutragen.

Zur Dauerbepflanzung in Töpfen eignen sich möglichst kleinwüchsige Apfelsorten. Für die Kübelkultur eines Säulenapfels sind Pflanzgefäße mit mindestens 50 Liter Volumen und Wasserabzugslöchern im Boden geeignet. Als Substrat bietet sich entweder Spezialsubstrat für Obstpflanzen oder Kübelpflanzen an. Zusätzlicher Sand oder Blähton erhöht die Durchlässigkeit, sowie die Strukturstabilität des Erdsubstrates. Säulenäpfel haben eine schmale hohe Silhouette, die windanfällig ist. An windigen Standorten wird der Baum so befestigt, dass er nicht umfallen kann. Bei Stadtbalkonen kann die Balkonbrüstung oder eine Wandbefestigung das Bäumchen vor Umfallen bei Stürmen schützen. 

 

Den Säulenapfelbaum richtig pflegen 

Wenn der Säulenapfel am Standort angewachsen ist und sich etabliert, beansprucht er keine sonderliche Mühe mehr. Wässern in Trockenzeiten ist selbstverständlich, insbesondere bei der Kübelkultur. Trocknet der Baum aus, wirft er alle Früchte ab und die Ernte ist verloren. Die Wassermenge beim Gießen richtet sich nach dem Apfelbaum und der Topfgröße. Es wird soviel gegossen, dass das Substrat gut durchfeuchtet ist und keine Staunässe entsteht. 

 

Wann wird der Säulenapfelbaum geschnitten?

Das typische Merkmal von Säulenäpfeln ist ein dominanter Mitteltrieb mit ausgeprägten kurzen Seitentrieben. Herkömmliche Schnittmaßnahmen sind in den ersten Jahren nicht notwendig. Lediglich neue Seitentriebe werden auf ca. 15 cm zu Ende Juni eingekürzt. Das Hauptwachstum ist zu der Zeit abgeschlossen und die Bäumchen bilden im nächsten Jahr mehr Blüten aus. Überschreitet der Säulenapfel nach Jahren seine gewünschte Höhe, wird der der Mitteltrieb im Spätsommer auf eine flachere Seitenverzweigung abgeleitet. 

 

Wie wird der Säulenapfelbaum bei Krankheiten und Schädlingsbefall gepflegt? 

Ein Hauptproblem bei Äpfeln ist Pilzbefall durch Apfelschorf und Mehltau. Öfter tritt der Schorf auf und verursacht braune, teils rissige Wundstellen im Laub und an den Früchten. Dem geht meist ein mildes niederschlagreiches Frühjahr voraus, das die Verbreitung der Schadpilze begünstigt.

Das befallene beulige Laub wird vom Apfelbaum abgeworfen, sodass bei einem starken Befall das Obstgehölz im Sommer bereits kahl ist. Mangelnde Holzreife und Knospenbildung wirken sich negativ auf die Frosthärte und Blütenbildung im Folgejahr aus. Schorfige Früchte kann man zwar bedenkenlos essen, aber sie sind unansehnlich und die Schale hat eine eingetrocknete Konsistenz.

Dem lässt sich durch das Entfernen des Falllaubs und ein Ausdünnen dichter Kronen vorbeugen. Das Zusätzlich festigt Schachthalmbrühe nach dem Besprühen im Frühjahr das Blattgewebe, wodurch sich die Pilzsporen weniger leicht am Blatt festsetzen können.

Auch Läuse treten als Schädlinge an Apfelbäumen auf. Sie werden mit Brennnesselbrühe in die Flucht geschlagen. Plötzlicher Blattfall kann durch staunasse Böden und Wurzelprobleme entstehen. Gelbe Blätter deuten auf einen Nährstoffmangel oder Trockenheit hin. 

 

Wie überwintert der Säulenapfelbaum am besten?

In Gärten braucht ein Säulenapfelbaum keinen Winterschutz. Gefährlich sind Spätfröste, die Blüten erfrieren und die Ernte verhageln. Mit Vlies können kurzzeitige Tiefsttemperaturen abgemildert werden. Mehr Schutz brauchen Säulenäpfel im Topf. Sie werden an eine geschützte und schattierte Stelle umgeräumt. Bei Temperaturen von unter minus 5 Grad Celsius werden Topf, sowie der untere Stamm mit Jutesäcken, Luftpolsterfolie oder Vlies eingepackt. Wichtiger ist ein Schutz vor Sonne und Wärme an kalten Wintertagen, die durch Temperaturschwankungen zu Frostrissen im Holz führen. 

 

Den Säulenapfelbaum richtig düngen 

Im Garten beschränken sich die Düngemaßnahmen auf das Ausbringen von Kompost im Frühjahr. Speziell auf armen Sandböden darf es reichlich Kompost sein, denn sandige Böden können kaum Nährstoffe binden und an die Pflanze weitergeben. In Kübeln wird mit einem Spezialdünger für Obst- und Beerensträucher nach den Dosierungsempfehlungen des Herstellers gedüngt. 

 

Säulenapfelbaum richtig vermehren 

Die Vermehrung von Apfelbäumen überlässt man spezialisierten Baumschulen, denn sie werden durch Veredlung produziert. Hierfür bedarf es einer entsprechenden Wurzelunterlage und einem Reiser. 

 

Besonderheiten beim Säulenapfelbaum 

Die Sortenvielfalt an Säulenäpfeln ist heute beachtlich, was natürlich die Auswahl erschwert. Hervorzuheben ist die Sorte 'Braeburn', die nur eine Wuchshöhe von 2,5 Metern erreicht und sich perfekt für den Kübel auf dem Balkon eignet. Etwas höher wird die pilzresistente Sorte 'Red River®'. Mit ihren 3,5 Metern eignet sie sich hervorragend für den Garten und bietet echte Tafelapfel-Qualität. Für Liebhaber traditioneller Apfelsorten ist 'Golden Delicious' sicherlich ein Begriff. Die alte Sorte gibt es als Säulenobstbaum und dient als Befruchter für andere Apfelsorten. 

 

Weitere Informationen

Der Anbau von Gemüse und Obst im eigenen Garten boomt. Es spart Geld, ist nachhaltig und man weiß, was auf dem Teller landet. Das Problem beim Selbstversorgen sind oftmals die beschränkten Platzverhältnisse. Man stellt sich die Frage: Wie bekommt man eine möglichst große Vielfalt auf kleiner Fläche unter? Bei Gemüse und Kräuter mag es gehen, aber bei Obstbäumen wird es schwieriger. Glücklicherweise hat sich in den letzten Jahren viel getan. Säulenobst ist eine Möglichkeit, leckere Obstbäume auf kleinem Raum anzubauen. Neben Kirschen, Pflaumen oder Birnen sind besonders Äpfel in Säulenform beliebt. Säulenäpfel sind spezielle Züchtungen, deren schmales aufrechtes Wuchsverhalten genetisch festgelegt ist. Beim Kauf achtet man auf Angaben zur Wuchshöhe und zur Resistenz gegenüber Pilzkrankheiten (z.B. Apfelschorf). Diese beiden Angaben sind entscheidend für den Anbau eines Säulenapfelbaumes.

In Gärten, aber auch auf großen Balkonen oder Terrassen lassen sich Säulenapfelbäume geschickt verwenden. Nebeneinander gepflanzt lässt sich eine nutzbare Obstbaumhecke als sommerlicher Sichtschutz kreieren. Beispielsweise können durch eine solche Obstbaumhecke Gartenräume künstlich angelegt und separiert werden. In Einzelstellung als Solitär dienen sie als Blickfang und Leitfiguren. In großen Kübeln erfreuen Säulenäpfel die Stadtgärtner auf dem Balkon. Ihre schmale Figur nimmt kaum Platz in Anspruch und sorgt gleichzeitig für einen urbanen Obstgarten. Im Frühjahr locken die Blüten die städtische Insektenfauna zur Obstbaumblüte an. Später wird der Balkongärtner mit der Ernte eigener Äpfel belohnt.