Kirschbaum richtig pflanzen
Inhaltsverzeichnis
1: Der ideale Standort: Hier fühlt sich der Kirschbaum am wohlsten
Einen Kirschbaum im Garten anzupflanzen, bedeutet über ausreichend Platz zu verfügen. Je nach Sorte kann ein Kirschbaum 10 bis 50 Quadratmeter für sich beanspruchen. Die Lage wird so gewählt, dass er den ganzen Tag die volle Sonne genießen kann. An zu dunklen Standorten blüht und fruchtet der Kirschbaum nur schwach. Regionen mit einem sommertrockenen Klima gelten als optimal für den Kirschanbau. Winterliche Kälte ist für einen Kirschbaum kein Problem, insofern das Holz vor Frostrissen geschützt wird. Ein Mindestmaß an Kälte im Winter ist für die Fruchtbildung des Obstgehölzes erforderlich.
Beim Boden zeigt sich die Sauerkirsche etwas toleranter als die Süßkirsche. Für beide ist ein tiefgründiger, durchlässiger und humusreicher Boden ideal. Süßkirschen tun sich auf nasskalten verdichteten Böden schwer. Ungünstige Standorte rufen einen sogenannten Gummifluss hervor, der Leitungsbahnen im Kirschbaum verstopft und selbst größere Äste zum Absterben bringt.
Kirschbäume gehören zur Gattung Prunus, die wiederum zu den Rosengewächsen (Rosaceae) gezählt werden. Die Vertreter dieser Familie sind anfällig für Bodenmüdigkeit. Sie kommt zustande, wenn gleiche oder verwandte Pflanzen hintereinander auf denselben Standort gepflanzt werden. Entweder lässt man den Boden ca. 7 Jahre ruhen oder tauscht ihn an der Stelle großzügig aus.
Kirschbaum im Garten pflanzen
Bei einer Pflanzung im Garten ist ausreichend Abstand zu berücksichtigen. Schlanke Säulenkirschen können durch ihre schmale Silhouette deutlich enger stehen als ein breitwachsender Kirschbaum. Deshalb sollte beim Kauf nach dem Pflanzenabstand der jeweiligen Sorte gefragt werden. Nicht zu vernachlässigen ist der Abstand zur Grundstücksgrenze. Etwas mehr Grenzabstand erspart oft Ärger mit dem Gartennachbarn.
Kirschbaum im Topf pflanzen
Für eine Kübelkultur auf dem Balkon und Terrasse eignen sich nur Säulenkirschen oder Zwergsorten. Als Pflanzgefäß werden Kübel verwendet, die mindestens 20 bis 30 Liter groß sein sollten. Abzugslöcher am Boden verstehen sich von selbst und eine Schicht Blähton sorgt für zusätzliche Drainage. Zur Kultur verwendet man hochwertige Kübelpflanzenerde oder Spezialsubstrat für (Beeren-) Obstgehölze.
2. Der optimale Zeitpunkt: Wann ist die beste Pflanzzeit für den Kirschbaum
Kirschen werden wie die meisten Obstgehölze im zeitigen Frühling oder im Herbst gepflanzt. Man muss jedoch unterscheiden, ob der Kirschbaum wurzelnackt (ohne Erde und Topfballen) oder im Container erworben wurde. Getopfte Containerpflanzen lassen sich ganzjährig in frostfreien Zeiten pflanzen. Wurzelnackte Kirschbäume sind nur in den traditionellen Pflanzzeiten Februar bis März und Oktober bis November erhältlich und unmittelbar zu pflanzen.
3. Die richtige Technik: So pflanzen Sie den Kirschbaum
Ist die Entscheidung für die passende Kirschbaumsorte gefallen und ein geeigneter Standort gefunden, wird der Kirschbaum eingepflanzt. Im Garten wird ein Pflanzloch ausgehoben, dass doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Der Grund wird mit einer Grabegabel tief aufgelockert. Je nach vorherrschender Bodenart kann der Aushub mit Sand oder Humus vermischt und verbessert werden.
Beim Einsetzen ist darauf zu achten, den Kirschbaum keinesfalls zu tief einzupflanzen. Topfballen schließen bündig mit der Bodenoberfläche ab. Bei wurzelnackten Kirschbäumen werden die oberen Wurzeln nur von wenigen Zentimeter Erde überdeckt.
Bei Hochstämmen oder Säulenkirschen ist eine Fixierung mittels Baumpfahls sehr ratsam. Die Halterung stabilisiert die frische Pflanzung vor starken Winden und schützt junge Wurzeln vor dem Abreißen. Bei Säulenobst ist durch den schmalen Wuchs eine dauerhafte Fixierung ratsam.
Die besten Pflanzpartner: Mit diesen Beetnachbarn verträgt sich der Kirschbaum besonders gut
Klassische Kirschbäume stehen in der Regel einzeln als Solitär, damit sie die volle Sonne genießen. Die Baumscheibe lässt sich jedoch mit Bodendeckern oder Frühjahrsblühern unterpflanzen. Bei kleineren Kirschbäumen fördert die Anpflanzung einer zweiten Sorte die Befruchtung und damit die Erträge.
Vorsicht vor Kälte
Kirschen sind in der Regel nicht kälteempfindlich, ganz im Gegenteil – ein Mindestmaß an Kältestunden im Winter ist für eine gute Fruchtbildung ausschlaggebend. Gefährlich sind Frostrisse, die durch starke Temperaturdifferenzen zwischen sonnigen Wintertagen und eisigen Nächten entstehen. Ein schattierendes Brett oder ein Kalkanstrich schützen vor diesen Holzschäden.
Etwas Schutz gibt man nur den Kirschbäumen im Kübel. Sie werden an eine geschützte Stelle am Haus geholt oder der Topf mit Luftpolsterfolie umwickelt. Der Frostschutz schützt den Wurzelballen vor dem Durchfrieren.
Weitere Informationen
Wie heißt es sprichwörtlich? Man(n) muss einmal im Leben einen Baum gepflanzt haben. Warum keinen Kirschbaum? Kirschen sind neben Erdbeeren und anderen Beerenfrüchte unverzichtbare Leckereien im sommerlichen Obstgarten. Ob die Wahl auf Sauerkirsche (Prunus cerasus) oder bzw. und Süßkirsche (Prunus avium) fällt, ist persönliche Geschmackssache. Und im Garten sicherlich eine Platzfrage. Wie die meisten anderen Obstsorten hat sich in den letzten Jahren viel in der Obstbaumzüchtung getan. Es gibt für jeden Anspruch das passende Gehölz.
Die Auswahl an Kirschbaumsorten ist groß. Für ambitionierte Stadtgärtner sind klein- oder schmalwüchsige Sorten für Balkon und Terrasse interessant. Für den Garten sind unzählige Kirschsorten vom Zwergobst bis hin zum stattlichen Obstbaum auf Basis unterschiedlicher Veredelungen erhältlich.
Die Pflanzung von Kirschbäumen unterscheidet sich kaum von anderen Obstgehölzen, lediglich wenn sie als Balkonobst in Kübeln gezogen werden. Hierfür benötigt es besondere Wuchsformen, Veredelungen und Züchtungen. Für Balkon-Kirschen sind Buschformen mit Stammhöhen von maximal 60 cm empfehlenswert, Spindelbüsche oder Säulenformen. Kleinwachsende Kirschsorten sind oftmals auf eine schwachwachsende Unterlage veredelt. Nicht unerheblich ist auch die Sortenwahl bzw. Züchtung. Hierbei wurde in langjähriger Züchtungsarbeit bestimmte Pflanzenmerkmale so forciert, dass diese Eigenschaften eine Sorte besonders machen. Am besten lässt man sich in einer Baumschule beraten oder recherchiert ausgiebig im Internet nach einer passenden Kirschbaumsorte.