Yucca Palme richtig pflegen, abschneiden und überwintern
Inhaltsverzeichnis
Wie wird eine Yucca Palme richtig gepflanzt?
Für erfahrene Gärtner ist die Riesen-Palmlilie unkaputtbar. Sie verträgt Sonne wie Schatten, trockene oder feuchte Luft und kann sogar wochenlang Trockenheit überstehen. Diese Standorttoleranz macht sie fast einzigartig. Am besten gedeiht sie am hellen Fenster, darf im Winter jedoch keiner Zugluft ausgesetzt werden. Wer die Möglichkeit hat, kann die Zimmerpflanze nach der letzten Frostgefahr ins Freie räumen. Frische Luft bekommt jeder Pflanze und wird dankend von Zimmergewächs angenommen. Mit ihrer exotischen Ausstrahlung schmückt die Palmlilie Balkone und Terrassen. Spätestens wenn die erste Frostgefahr droht, steht ein Umzug an und sie wird wieder mit ins Haus genommen. Sie verträgt leichte Minusgrade, man sollte jedoch sein Glück nicht unnötig herausfordern.
Trockenheitsverträgliche Pflanzen haben Nässeempfindlichkeit gemein. Stauende Feuchtigkeit kann im Boden nur vermieden werden, wenn das Substrat ausreichend drainiert ist. Für die Topfkultur wird entweder Kakteenerde oder mit Sand bzw. Tongranulat angereicherte Pflanzerde verwendet. Der Topf benötigt unbedingt einen guten Wasserabzug, der durch Löcher gewährleistet wird. Eine Drainageschicht sorgt am Grund für zusätzliche Drainierung.
Wie wird eine Yucca Palme umgetopft?
Weniger stark wie humose Substrate, verändern auch mineralische Erden ihre Eigenschaften. Daher lohnt es, die obere Bodenschicht alle ein bis zwei Jahre auszutauschen. Alle fünf Jahre empfiehlt sich das Umtopfen der Zimmerpflanzen. Die Pflanzen werden dazu aus dem Topf genommen. Das alte Substrat wird grob vom Ballen gekrümelt und die Pflanze bei Bedarf in einem größeren Topf ins Substrat getopft.
Wie wird die Yucca Palme gepflegt?
Yucca-Palmen wachsen in ihrer Heimat an heißen trockenen Standort. Trockenheit schadet ihnen nicht, viel mehr sind es gut gemeinte Wassergaben. Es reicht den Topfpflanzen aus, wenn sie während der Wachstumsphase einmal pro Woche durchdringend gegossen werden. Stehendes Wasser im Untersetzer ist zu entfernen, da nicht lange Wurzelfäule auf sich warten ließe.
Wie wird die Yucca Palme überwintert?
Im Winter sind die Wassergaben auf einmal pro Monat zu beschränken. Bei Zweifeln fühlt man mit den Fingern, ob die obere Bodenschicht noch feucht ist. Den Winter verbringt die Yucca-Palme hell und kühl. Temperaturen von mindestens 5° C sollten im Überwinterungsquartier geboten werden.
Bei geringer Luftfeuchtigkeit erfrischt die Pflanze gelegentliches Besprühen mit kalkarmem Wasser. Übertreiben darf man es mit dem Befeuchten nicht. Ständige Feuchtigkeit führt unweigerlich zur Stammfäule.
Nährstoffe erhält die Pflanze von Frühling bis Herbst alle zwei Woche mit dem Gießwasser. Verwendet wird ein gewöhnlicher Grünpflanzendünger in leicht abgeschwächter Dosierung. Während der Ruhephase im Winter wird auf Düngemaßnahmen verzichtet.
Wie schneidet man die Yucca Palme richtig ab?
Yucca-Palmen sind von Natur aus verzweigungsträge. Sie bilden oftmals nur wenige Stämme und erscheinen sparrig. Daher kann es sinnvoll sein, lange Triebe im Frühjahr zurückzuschneiden. Im Normalfall treiben die Pflanzen unterhalt der Schnittstelle neu aus und bilden an diesen Stellen eine buschige Verzweigung.
Die abgetrennten Triebe mit ihrem Blattschopf werden gleich für die Vermehrung weiterverwendet. Sie werden auf etwa 20 cm eingekürzt und schlagen in Erde oder einem Wasserglas nach einigen Wochen Wurzeln. Gleichfalls lassen sich 10 bis 15 cm lange Stammstücken, vergleichbar mit Steckhölzern, bewurzeln. Zu beachten ist, dass die Stücke mit der ursprünglichen Wuchsrichtung ins Vermehrungssubstrat gesteckt werden. Mit einsetzender Wurzelbildung wird das Wasserangebot reduziert.
Wie andere Zimmerpflanzen auch, leiden Yucca-Palmen in trockenen Räumen an Spinnmilben und Schildläusen. Meistens verschwinden die Schädlinge, sobald man die Pflanzen während des Sommers ins Freie räumt. Im Winter können die Schildläuse mit einem feuchten Tuch abgewischt und Spinnmilben durch Besprühen vertrieben werden. Falls diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, lohnt der Einsatz eines biologischen Pflanzenschutzmittels.
Welche Verwendung hat die Yucca Palme?
Yucca-Palmen sind ausgezeichnete Zimmerpflanzen. Sie sind äußerst widerstandsfähig und im Vergleich zu den optisch ähnlichen Drachenbäumen pflegeleichter. Perfekt für Einsteiger und faule Zimmergärtner, denn selbst wochenlange Trockenheit überstehen sie oftmals unbeschadet.
Ist die Yucca Palme giftig?
Bei der Giftigkeit scheiden sich die Geister. Einerseits ist zu lesen, dass Blüten und Stammspitzen als Gemüse verzehrt werden können. Andererseits wird auf Saponine verwiesen, die als kritische Inhaltsstoffe eingestuft werden und die Yucca-Palme als schwach giftige Pflanze klassifizieren. In den Giftnotzentralen wird die Yucca-Palme nicht als Giftpflanze aufgeführt. Vorsicht schadet keineswegs. Solange die Wissenschaft keine fundierten Fakten schafft, muss nicht alles in den Mund genommen werden, was auf der Fensterbank wächst.
Weitere Informationen
Die Yucca-Palme zählt zu den Pflanzen, deren botanischer Name sich ins Deutsche eingebürgert hat. Eigentlich wird die exotische Pflanze aus Mexiko Riesen-Palmlilie (Yucca elephantipes) genannt. Sie ist eine von 50 Arten der Palmlilien (Yucca), die wiederrum zu den Spargelgewächsen (Asparagaceae) gehören. Manch ein Gartenbesitzer kennt möglicherweise die Fädige Palmlilie (Yucca filamentosa) als frostharte Staude. Sie wächst an trockenen Standorten in Gärten und bildet imposante Büsche mit riesigen Blütenständen.
Die Bezeichnung Palme ist für die Yucca-Palme irreführend, denn es handelt sich um eine Art Strauch oder Kleinbaum. Aus einer verdickten Basis treiben Stämme, die an mexikanischen Höhenlagen 10 Meter erreichen und mit zunehmendem Alter hohl sind. In der Zimmerkultur zählen meterhohe Wuchshöhen eher zur Ausnahme.
Das man sie gern als Palme umschreibt, hängt mit der Ähnlichkeit des palmenartigen Blattschopfes am Sprossende zusammen. Von ihrer äußeren Erscheinung deutet vieles auf Drachenbäume (Dracaena) hin. Im direkten Vergleich zu ihnen stellt sich die Riesen-Palmlilie pflegeleichter und anspruchsloser dar. Die schmal-lanzettlichen Blätter können länger als einen halben Meter werden und wirken ledrig steif, obwohl sie weicher als die anderer Yucca-Arten sind. Die Blätter laufen an ihrem Ende zu einer stachelartigen Blattspitze aus. Je größer die Blätter werden, desto stärker hängen sie vom Stammende herab. Ältere Blätter trocknen am Schopfgrund ab und lösen sich später vom Stamm.
Blütenreichtum, wie man ihn von Garten-Yuccas kennt, darf man bei der Riesen-Palmlilie nicht erwarten. Hin und wieder zeigen Blütenstände unter idealen Haltungsbedingungen, die oftmals nur in botanischen Gärten oder geräumigen Wintergärten gegeben sind. Erst nach einem Jahrzehnt entwickeln sich erste glockenförmige Blüten von reinweißer Farbe in Rispen.
Es sind nicht vordergründig die Blüten, sondern viel mehr bezaubert ihr Drachenbaumähnliches Wesen. Sie stellt weniger Ansprüche und stellt selbst für Einsteiger keine große Herausforderung dar. Die Yuccapalme wächst langsam, dafür muss kein großer Pflegeaufwand investiert werden.