Waldmeister richtig pflanzen
Inhaltsverzeichnis
- Der ideale Standort zur Pflanzung von Waldmeister
- Der optimale Pflanzzeitpunkt
- Die richtige Pflanztechnik
- Besonderheiten beim Anbau von Waldmeisterpflanzen
- Tipps für die Pflanzung
1: Der ideale Standort für Ihren Waldmeister
Waldmeister macht mit seinem Namen auf den gewünschten Standort bereits aufmerksam. Das kriechende Kraut wächst von Nordafrika über Europa bis nach Asien, wo es in kühlen Waldregionen zu finden ist. Waldmeister bevorzugt Buchen- und Laubwälder mit einem lockeren frischen und humosen Boden. Für die Gartenkultur ist ein vergleichbarer Standort empfehlenswert. Zwischen Bäumen und Sträuchern ist ein geeigneter Pflanzplatz immer gegeben. Waldmeister wächst auch an anderen schattigen Plätzen, wie z.B. Nordlagen von Gebäuden, zwischen höheren Stauden oder in Töpfen auf Hinterhofbalkonen. Waldmeister ist seinem Standort gegenüber anpassungsfähig, wenn nur die pralle Sonne ihn verschont. Sonnige heiße Lagen sind als Pflanzplatz völlig ungeeignet. Das frische zarte Grün der Blätter ist äußerst empfindlich und verbrennt an Sonnentagen.
Beim Boden zeigt sich Waldmeister genügsam. Ihm reicht jeder normale Gartenboden aus. Locker, frisch und humos sind die markanten Bodeneigenschaften. Arme Sandböden werden durch Einarbeiten von Kompost verbessert, sodass Humusgehalt und die Wasserspeicherfähigkeit steigen. Bei festen Lehmböden wird die Oberfläche durch dein Be- und Einarbeiten von Sand gelockert. Passen die Standortgegebenheiten einigermaßen mit den Ansprüchen des Waldmeisters überein, wächst die Kräuterpflanze schnell und bildet mit Ausläufern große Teppiche. Er wächst so stark, dass er schwächere Nachbarn einfach verdrängt.
2. Der optimale Zeitpunkt: Wann sollte Waldmeister gepflanzt werden?
Als krautige Staude ist Waldmeister mehr unkompliziert. Getopfte Jungpflanzen lassen sich an frostfreien Tagen rund ums Jahr einpflanzen. Erfahrungsgemäß sind die üblichen Pflanzzeiten im Frühling von März bis Mai und im Herbst von September bis Oktober am besten zum Ein- und Umpflanzen geeignet. In diesen Zeiten gibt es vermehrt Niederschläge, die dem Waldmeister beim Anwachsen am neuen Standort helfen.
Anders sieht es bei der Aussaat aus. Nach der Blüte im Frühjahr, bildet Waldmeister im Sommer seine Samen. Diese werden spätestens im Herbst in Töpfe ausgesät. Die Aussaaten verbringen den Winter an geschützter Stelle im Freiland, z.B. im Frühbeet oder im Einschlag. Waldmeister gehört zu den sogenannten Kaltkeimern, die erst durch die Kälteeinwirkung und Frost zur Keimung angeregt werden.
3. Die richtige Technik: So gelingt Ihnen die Pflanzung von Waldmeister
Am einfachsten gelingt das Einpflanzen von getopften Jungpflanzen. Ob sie aus eigener Vermehrung oder aus dem Handel stammen, ist unerheblich. Die Pflanzen werden am vorgesehenen Standort im Abstand von ca. 30 cm in die vorbereitete Erde gepflanzt. Da Waldmeister ein hervorragender Bodendecker ist, wird die Staude gern zum Verwildern unter Bäumen und Sträuchern genommen. Als Flächengrün muss man mit etwa 9 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter rechnen.
Getopfte Waldmeisterpflanzen werden so tief ins Pflanzloch eingesetzt, wie ihr Wurzelballen ist. Dieser wird vor dem Einpflanzen bei Trockenheit im Wasserbad getränkt und die Wurzeln aufgelockert. Bei einer Pflanzung im Frühjahr kann beim Verfüllen etwas Hornmehl zugegeben werden. Es bewirkt ein schnelleres Anwachsen der frischen Waldmeisterpflanzung. Binnen weniger Wochen zeigt sich neues Wachstum und der Bodendecker breitet sich aus. Bei der Pflanzung gilt zu berücksichtigen, dass schwächere Nachbarpflanzen unter der Wuchskraft des Waldmeisters leiden. Durch Wurzelausscheidungen verdrängt er glücklicherweise Wildwuchs, unglücklicherweise aber auch schwächere Begleitpflanzen.
Ein anderer Weg, den Waldmeister anzusiedeln, ist die Direktsaat im Herbst. Frisches Saatgut wird auf einer unkrautfreien Fläche breitwürfig ausgesät. Die kalten Temperaturen im Winter regen die Keimung an. Im Frühjahr zeigen sich Sämlinge, die sich zügig zu Waldmeisterpflanzen entwickeln. Bei der Direktsaat muss auf konkurrierende Unkräuter im Frühling geachtet werden, denn Waldmeistersämlinge haben noch nicht ausreichend Kraft, sich gegen bedrängenden Wildwuchs zu behaupten.
Waldmeister im Topf pflanzen
Den Waldmeister als Topfpflanze zu ziehen, kann mehrere Gründe haben. Entweder hat man keinen Garten, sondern nur einen Balkon. Oder man fürchtet seine Wuchskraft bzw. möchte ihn nur sporadisch ernten. Waldmeister lässt sich ausgesprochen gut in Töpfen kultivieren. Wichtig ist, dass der Pflanzenstandort schattig liegt. Sonnenbalkone sind nicht die beste Wahl, aber hinter Brüstungen oder zwischen schattierenden Kübelpflanzen gelingt der Waldmeister. Schattige oder Hinterhofbalkone sind für die Schattenpflanze ideal. An diesen Stellen kann der Waldmeister im Balkonkasten wachsen, wenn er mit seinem überhängenden Wuchs überaus attraktiv wirkt.
Beim Boden verwendet man entweder Kräutererde oder mäßig gedüngte Gemüseerde. Mindestens alle zwei Jahre topft man die Kräuterpflanze um. Das Substrat verliert seine ursprünglichen Eigenschaften und frische Erde fördert die Vitalität des Waldmeisters.
Besonderheiten bei der Pflanzung von Waldmeister
So klein und unscheinbar der Waldmeister wirkt, so gegensätzlich ist seine Wuchskraft. Eine einzelne Pflanze kann locker einen dreiviertel Meter breit werden. Kleinere oder schwächere Nachbarpflanzen haben keine Chance und werden verdrängt. Dieser Konkurrenzkampf wird oftmals unterschätzt und sollte bei der Standortwahl unbedingt Berücksichtigung finden.
Waldmeister richtig pflanzen - Diese Tipps sollten Sie hierbei berücksichtigen
Wenn im Frühling zwischen Gehölzen weiße Blütenteppiche entstehen, umschleicht ein wundervoller Duft die Nase. Verantwortlich ist das Wohlduftende Labkraut (Galium odoratum syn. Asperula odorata), besser bekannt als Waldmeister oder Maikraut. Waldmeister ist seit dem Mittelalter eine hochgeschätzte Heilpflanze, die aufgrund möglicher Nebenwirkungen nach Überdosierungen heute seltener Verwendung findet. Ungebrochen in seiner Beliebtheit ist Waldmeisteraroma in vielen Speisen und der bekannten Maibowle.
Waldmeister ist die perfekte Pflanze für Garteneinsteiger mit Schattenlagen. Es gibt nur wenige Pflanzen, die derart unkompliziert wachsen, wie das Wohlriechende Labkraut. Es begrünt in kurzer Zeit kahle Stellen vollständig und verwandelt sich im Frühling zu weißen duftenden Blütenteppichen.