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Feldsalat pflanzen, pflegen und ernten

Inhaltsverzeichnis

 

So haben Sie den ganzen Winter über Freude an dem vitaminreichen Salat aus dem heimischen Garten

Gemüsegärtnern liegt voll im Trend. Selbstversorgung und Nachhaltigkeit sind beliebte Schlagworte dieser Zeit. Und was ist schöner, als Gemüse aus dem eigenen Anbau genießen zu können? Gemüse ist nicht gleich Gemüse. Manches gelingt einfach, anderes erfordert Fingerspitzengefühl.

Zum einfachen Gemüse zählt zweifellos der Feldsalat (Valerianella locusta). Problemlos lässt er sich als Herbst- und Wintergemüse kultivieren. Frisch verarbeitet, bereichert das Blattgemüse den Speiseplan zur erntearmen Nach- und Vorsaison. Um Feldsalat richtig zu pflanzen und anzubauen, braucht es keinerlei großes Expertenwissen. 

 

1. Der optimale Anbau: So pflanzen und säen Sie Feldsalat im Garten

Erst seit über 100 Jahren kennt man den Feldsalat, auch als Rapunzel oder Ackersalat bekannt, als nahrhafte Gemüsepflanze. Zuvor galt die Wildform als lästiges Unkraut. Botanisch gesehen, handelt es sich um keinen echten Salat, sondern um ein Baldriangewächs. Traditionell ist Feldsalat ein Herbst- und Wintergemüse. Zunehmend drängen Frühlingssorten in den Handel, was eine Ganzjahreskultur ermöglicht. 

 

Aussaat – Direktaussaat in Beet

Feldsalat wird bevorzugt als Folge- oder Schlusskultur für abgeerntete Gemüsebeete hergenommen. Seine Samen können bis in den August direkt ins Beet gesät werden. Der Boden wird zuvor gelockert, von Wildwuchs und anderen Pflanzenrückständen befreit. Das Aussäen erfolgt in Doppelreihen mit einem Abstand von fünf bis zehn Zentimetern. Sie können entweder mit einer Pflanzschaufel, besser mit einem Rillenzieher gezogen werden. Die Samen sät man maximal einen halben Zentimeter tief im Reihenabstand von etwa fünfzehn Zentimetern aus. Anschließend werden die Rillen vorsichtig zugezogen und angedrückt. In der Folgezeit muss die Aussaat feucht gehalten werden. Keinesfalls darf der keimende Feldsalat austrocknen. In warmen Spätsommerperioden wird notfalls Vlies oder Lochfolie als Verdunstungsschutz über die Aussaat gezogen. 

 

Vorkultur – So zieht man Feldsalat vor 

Feldsalat eignet sich, um unter Glas vorgezogen zu werden. Der Vorteil an vorgezogenem Feldsalat besteht darin, dass sich die kräftigen Jungpflanzen gegenüber Unkräutern gut behaupten können und dass die Kulturzeit bis zur Ernte um ein bis zwei Wochen verkürzt werden kann.

Zur Vorkultur verwendet man Multitopfpaletten, gefüllt mit handelsüblicher Aussaaterde. Alternativ kann als Substrat eine Mischung aus unkrautfreiem Kompost, Gartenerde und Sand zu gleichen Teilen verwendet werden. Gesät werden drei bis fünf Samen pro Topf. Die Aussaatgefäße werden an einem hellen, ca. 20 Grad warmen Platz gestellt. Während der Keimung darf die Vorkultur zu keinem Zeitpunkt austrocknen. Haben sich nach einigen Wochen kräftige Jungpflanzen entwickelt, können sie im vorbereiteten Gemüse- oder Hochbeet ausgepflanzt werden. Für Stadtgärtner lohnt der Anbau von Feldsalat im Topf, Kübel, Wanne oder einer großen Gemüsekiste. 

Noch schneller als die Aussaat ist das Setzen von Feldsalat-Jungpflanzen. Diese sind im Fachhandel in Multitopfpaletten erhältlich. Gepflanzt wird im vergleichbaren Aussaatabstand von etwa 10 Zentimetern. Beim Einpflanzen wird darauf geachtet, den Topfballen des Feldsalats mit der Bodenoberfläche abschließen zu lassen. Zu tiefes Einsetzen führt zur Fäulnis an der Gemüsepflanze. In seinen Ansprüchen ist Feldsalat so bescheiden, dass er sich sowohl in gewöhnlichen Gemüse- als auch Hochbeeten prächtig entwickelt. 

Feldsalat ist in Hinblick auf seinen Standort sehr tolerant. Jede sonnige freie Lage mit einem durchlässigen und nährstoffreichen Boden ist der Gemüsepflanze genehm. Ideal gelten sandige Lehme mit einem hohem Humusgehalt. Stark sandige Böden werden mit Kompost oder Humus angereichert. Schwere Lehmböden mit Drainagematerialien verbessert. Auf schlechten oder extremen Böden empfiehlt sich der Anbau von Feldsalat im Hochbeet.

 

2. Die richtige Pflege: Mit diesen Tipps sorgen Sie für ideales Wachstum und Ernte

Die richtige Pflege von Feldsalat ist nicht schwierig, denn das Blattgemüse ist in seiner Kultur unkompliziert. Zum Wachstum achtet man auf eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Gegossen wird idealerweise in den Morgenstunden, damit das Laub rasch abtrocknen kann. Auflaufender Wildwuchs wird regelmäßig entfernt und zu eng stehender Feldsalat verzogen. Dichte Aussaaten sind in der Praxis keine Seltenheit. Enge Pflanzabstände führen zu kleinen Blattrosetten, vergilbendem Laub an der Basis und häufigem Mehltaubefall. Mit einer Hacke werden frühzeitig alle engstehenden Pflanzen entfernt. Gleichzeitig wird die Bodenoberfläche gelockert und unerwünschter Wildwuchs beseitigt. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Boden nach dem Haken festgedrückt wird. Auf diese Weise verschmutzen die Blätter weniger stark bei Regen oder dem Gießen.

Feldsalat muss für die Herbsternte nicht gedüngt werden. Lediglich bei Wintersorten lohnt eine frühe Unterstützung mit Gemüsedünger. Die Nährstoffe regen das frühe Wachstum an und sorgen für eine zeitige Ernte im März.

 

Schutz vor Krankheiten 

Durch seinen späten Anbau wird Feldsalat selten mit Schädlingen konfrontiert. Mehr Probleme bereitet der Falsche Mehltau durch vermehrte Niederschläge im Herbst. Vorbeugen lässt sich Mehltau durch ausreichend weite Pflanzabstände, nicht zu nassem Boden und regelmäßigen lockern der Bodenoberfläche. Senken lässt sich das Infektionsrisiko weiterhin durch die Sortenwahl beim Feldsalat. Es gibt resistente Sorten, die kaum anfällig für Mehltaupilze sind. 

 

3. Der beste Schutz: So gedeiht der winterharte Feldsalat auch bei Frost

Für die Winterernte empfiehlt sich der Feldsalatanbau im ungeheizten Gewächshaus, Frühbeet oder mit Vlies abgedeckten Gemüsebeet. Gewächshaus und Frühbeet werden bei zunehmender Sonnenkraft regelmäßig gelüftet, denn sonst drohen Pilzkrankheiten.

Feldsalat im Freien ist winterhart, sollte aber mit Wintervlies vor starken Frösten geschützt werden. Ab Februar lohnt eine erste Gemüsedüngung. Dem Blattgemüse ist es bei den Temperaturen noch nicht möglich, Nährstoffe aus dem kalten Boden zu gewinnen. Deshalb ist eine leichte Düngung förderlich für eine frühe Ernte. 

 

4. Reichhaltige Ernte: So genießen Sie Feldsalat den ganzen Winter über

Die Kulturzeit von Herbstsorten dauert etwa acht bis zehn Wochen nach einer Aussaat im Sommer. Zur Ernte werden die kräftigen Pflanzen knapp über dem Wurzelansatz abgeschnitten. Bei der Aussaat der Wintersorten kommt die kalte Jahreszeit in die Quere. Zwar keimt im Herbst ausgesäter Feldsalat rasch, aber das Wachstum stockt aufgrund der niedrigen Temperaturen im Winter. Erst mit dem Frühjahr und durchschnittlichen Tagestemperaturen von acht Grad Celsius setzt neues Wachstum ein.

Wird Feldsalat im Gewächshaus oder Frühbeet gezogen, setzt das Wachstum um einige Wochen deutlich zeitiger ein. Damit ist auch eine Ernte im Spätwinter möglich. 

 

Achtung bei der Ernte: Nitratbildung bei Feldsalat 

Rasches Wachstum erfordert reichlich Nährstoffe. Und zu viele Nährstoffe sorgen für nitratreiche Pflanzen. Nitrat wird im Körper zu gesundheitlich schädlichem Nitrit umgewandelt und sollte vermieden werden. Kritisch sind hohe Nitratgehalte in den lichtarmen Wintermonaten, denn diese Verbindungen werden in der Pflanze nur bei Tageslicht abgebaut. Deshalb ist die Ernte von Feldsalat in den Abendstunden zu empfehlen. Am besten wird der Feldsalat unmittelbar nach der Ernte verarbeitet, denn die frischen Blätter welken schnell. 

 

5. Die bewährtesten Feldsalatsorten für Ernte im Frühjahr und Winter 

Eine gute und ertragreiche Sorte ist der Feldsalat 'Verte de Cambrai'. Er hat kleinere Blätter, ist schnellwachsend und ist ausgesprochen winterhart. Gleichzeitig eignet sich die Feldsalatsorte hervorragend für Anbau unter Glas. Als ähnlich winterhart und mehltauresistent haben sich die Sorten 'Elan' und 'Vit' bewiesen.

Für den Anbau von Frühjahr bis Herbst eignet sich die Sorte 'Favor'. Sie kann sowohl im Freiland als auch unter Glas und Folie kultiviert werden. Ihre Eigenschaften sind eine gute Mehltauresistenz, ein rasches Wachstum, gesundes dunkelgrünes Laub und ein ausgesprochen leckerer Geschmack.

Als rotlaubiger Feldsalat wird die Sorte 'Ovired' angeboten. Botanisch handelt es sich hierbei um einen Romana-Salat, der wie Feldsalat angebaut wird. Bei einer frühen Ernte verhält sich die Sorte wie gewöhnlicher Feldsalat. Lässt man sie jedoch länger wachsen, bilden sie lockere Köpfe.

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