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Chili Pflanze richtig überwintern, pflegen und schneiden

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird die Chilli Pflanze richtig eingepflanzt?

Der Wärmebedarf von Peperonis ist deutlich ausgeprägter als der von Tomaten. Für eine Kultur empfehlen sich warme, geschützte Sonnenlagen an Hauswänden oder Mauern. Auch Gewächshäuser bieten den wärmeliebenden Pflanzen ausgezeichnete Kulturbedingungen. Vergleichbar gut gelingt die Kultur kompakter Chili-Sorten auf sonnigen Balkonen und Terrassen in größeren Töpfen oder Kästen mit einem Fassungsvermögen von mindestens 20 Litern.

Als Erde eignet sich fruchtbarer Gartenboden, der weder zu Nässe noch zu Trockenheit neigt. Gute Pflanz- oder Gemüseerde kann als Substrat in Töpfen und Kästen verwendet werden. Die Fruchtbarkeit leichter Böden lässt sich durch Einarbeiten von Humus oder Kompost erhöhen. Kalte, feuchte Lehmböden eignen sich grundsätzlich kaum zur Chili-Kultur, außer man schüttet einen Damm mit durchlässiger Komposterde auf. Durch die erhöhte Lage erwärmt sich der Boden schneller und überschüssiges Wasser fließt zur Seite ab.

Die Aussaat von Chilis beginnt wie bei Tomaten ab Ende Februar oder Anfang März unter Glas bzw. auf der warmen Fensterbank. Mindestens 20 bis 22° C benötigen die Samen zur Keimung. Sobald sich stabile Sämlinge mit vollständig ausgebildeten Keimblättern gebildet haben, werden sie in kleine Töpfe vereinzelt und zu Jungpflanzen weitergezogen. Bis zur letzten Frostgefahr Mitte Mai bleiben die Pflanzen geschützt im Haus. Danach können sie ins Gemüsebeet ausgepflanzt werden. Man gibt dem Fruchtgemüse einen Abstand von mindestens 50 cm. Belässt man die Chilis im Gewächshaus und pflanzt sie ins Grundbeet, zeigen sich schneller Erfolge. Gute Nachbarn sind z.B. Paprika, niedrige Tomatensorten oder Basilikum.

Bei einer Topfkultur bleiben die Chilis bis nach den Eisheiligen geschützt im Haus. Danach stellt man die bepflanzten Töpfe an eine sonnige Hauswand, an der sich die Wärme sammelt und die Pflanze gedeihen lässt.

 

Wie muss eine Chilli Pflanze gepflegt werden?

Bei der Chili-Kultur achtet man auf eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Es darf weder zu nass noch zu trocken sein. Insbesondere vor und während der Fruchtbildung führen Wassermangel und -überschuss zum vorzeitigen Abwurf und Verlust der Früchte. Sobald die Reife der Chilis beginnt, können die Wassergaben leicht reduziert werden. Hierdurch erhöht sich die Schärfe der Früchte. Positiv wirkt sich eine höhere Luftfeuchtigkeit aus. Regelmäßiges Benebeln der Blüten führt zu einer besseren Fruchtbildung.

Gedüngt wird während der Wachstumszeit alle zwei Wochen mit einem Gemüse- oder Volldünger. Den gleichen Zweck verrichten Beinwell- oder Brennnesselbrühe als ökologische Alternative.

Junge Chili-Pflanzen entspitzt man im frühen Stadium. Die Verzweigung und ein buschiger Wuchs des Sprosses werden durch diese Schnittmaßnahme gefördert.

 

Wie muss eine Chili Pflanze überwintert werden?

Chilis bzw. Peperonis sind mehrjährige, wenn auch kurzlebige Pflanzen. Sie werden bei uns in der Regel als Einjährige kultiviert. Bei einigen Formen, z.B. Glockenchilis, lohnt sich die Überwinterung im frostfreien und hellen Quartier. Die Kübel mit dem Fruchtgemüse werden vor dem Einwintern in Form geschnitten und auf mögliche Schädlinge kontrolliert. Im Winter werden die Chilis wenig gegossen. Man hält die Erde leicht feucht und vermeidet Wurzelfäulnis durch Übernässung. An dunklen Standorten kann der Lichtmangel einen Schädlingsbefall begünstigen. Spinnmilben und Blattläuse sind keine Seltenheit bei sehr trockener oder feuchter Luft.  

Welche Verwendung hat Chili?

Chilis sind ein wertvolles Fruchtgemüse, das für seine Schärfe geschätzt wird. Unverzichtbar sind die scharfen Früchte in der asiatischen und mexikanischen Küche. Wohldosiert würzen sie Fleisch, Pasta, Fisch und Gemüsespeisen. Aus getrockneten Chilis werden Cayennepfeffer, Chilipulver oder Paprika hergestellt, indem die getrockneten Schoten pulverisiert werden. Das beißend scharfe Aroma wirkt auf den Organismus stärkend, antiseptisch und kreislaufanregend. In der Naturmedizin setzt man auf die antibakterielle und fungizide Wirkung der scharfen Chilischoten. Vorsicht ist bei übermäßigem Gebrauch geboten, denn Chilis können zu schmerzhaften Entzündungen führen.

Die Reife der Früchte lässt sich an ihrer sortentypischen Farbe erkennen. Wenn sich die Fruchtfarbe bei den meisten Chili-Sorten von grün zu orange oder rot ändert, können sie geerntet werden. Im reifen Stadium gewinnen sie kaum noch an Schärfe, dafür an Süße.

Die Ernte erfolgt im Herbst, unter Glas bis in den November hinein. Die Früchte werden entweder frisch verarbeitet oder zum Trocknen auf eine Schnur gefädelt. Die Früchte werden an einen schattierten, gut durchlüfteten Platz zum Trocknen aufgehangen. Zügiger geht die Trocknung der Chilis bei 40° C im Backofen voran. Binnen weniger Stunden trocknen die Chilis bei leicht geöffneter Klappe im Backofen. Danach werden sie in kleine Behälter gefüllt und trocken bis zu ihrer Verarbeitung gelagert. Eine Lagerung im Kühlschrank ist nicht zu empfehlen.

Bei der Verarbeitung der Früchte trägt man idealerweise Handschuhe. Hautreizungen sind nichts Ungewöhnliches. Schlimme Folgen kann der Kontakt im Augenbereich oder an offenen Wunden nach sich ziehen. Deshalb ist gründliches Händewaschen unentbehrlich, speziell bei den scharfen Chili-Sorten.

Wird nach dem Verzehr das Brennen im Mund unerträglich, hilft kein Wasser. Capsaicin ist fettlöslich und das Brennen lässt sich durch Milch oder fetthaltige Speisen abschwächen.

 

Weitere Informationen

Chilis, die eigentlich Peperonis genannt werden, gehören zur Gattung der Paprika (Capsicum). Sie stammen aus Südamerika und gehören zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Aus botanischer Sicht sind Chilis nichts anderes als Gemüsepaprika, nur ihre Schärfe und Fruchtform machen den Unterschied. Nahezu alle Züchtungen stammen vom Spanischen Pfeffer (Capsicum annuum) ab.

Als Chilis werden Peperonis bezeichnet. Die Bezeichnung Chili wurde von den Ureinwohnern Südamerikas übernommen, die auf diese Weise Peperonis bezeichnet haben. Über die alten Handelswege kam das scharfe Fruchtgemüse nach Amerikas Eroberung nach Europa. Seither sind Peperonis ähnlich beliebt wie der nahverwandte Paprika. Doch das unverwechselbare Merkmal ist die Schärfe der Früchte. Durch den Inhaltsstoff Capsaicin unterscheiden sich die einzelnen Sorten in den Schärfegraden. Gemessen wird die Schärfe in Scoville, benannt nach einem amerikanischen Chemiker und Pharmakologen.

Chilis sind heute mehr als nur Nutzpflanzen. Die Pflanzenzüchtung hat unzählige Sorten hervorgebracht. Neue Chilisorten bilden farbenfrohe Fruchtstände, die überaus dekorativ wirken und gleichzeitig verwendet werden können. Zunehmend entwickeln sie sich zu einem reizvollen Balkonschmuck im Sommer und Herbst.

Chili-Pflanzen sind kurzlebige Stauden, die oftmals einjährig gezogen werden. Sie bilden einen buschigen Spross mit einer Höhe bis zu 80 cm. An den Trieben sitzen kurzgestielte, dunkelgrüne Blätter in einer länglich-ovalen Form. Während des Sommers entwickeln sich in den Blattachseln sternförmige Blüten in weißlicher Farbe. Nach erfolgreicher Befruchtung bilden sich aus ihnen die scharfen Chilis. Die meisten Sorten haben längliche, spitz zulaufende Früchte. Unreif sind sie grün, später färben sie sich orange oder rot. Neue Zierpaprika sind auch mit gelben, weißen oder violetten Früchten zu haben. Im Gegensatz zu anderen Gemüsearten hängen die Früchte nicht, sondern stehen aufrecht am Strauch. Die flachen Samen mit dem scharfen Capsaicin liegen an den Scheidewänden in der Frucht. Wie Paprikas sind auch Peperonis reich an Vitamin C und Karotin.

Chilis bzw. Peperonis sind die scharfen Geschwister des Paprikas, obwohl botanisch keine wesentlichen Unterschiede bestehen. Seit Jahrhunderten kultiviert man sie als Nutzpflanze und schätzt ihren scharfen Geschmack in der Küche. Chilis sind vielfältig in regionalen Küchen verankert. Weder die asiatische, noch die mexikanische oder die mediterrane Küche kann auf die feurigen Chilis verzichten.

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