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Pfingstrosen richtig schneiden, pflanzen und pflegen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie werden Pfingstrosen gepflanzt?

Einen Standort für Pfingstrosen zu finden, ist nicht schwierig. Sie gedeihen sowohl in der Sonne inmitten von Beeten als auch im Halbschatten zwischen Gehölzen. Je sonniger ein Standort, desto mehr Feuchtigkeit muss der Pfingstrose im Boden geboten werden. Eine windgeschützte Lage empfiehlt sich bei Baum-Pfingsrosen. Aufgrund ihrer Größe sind sie windanfällig und die Knospen am Holz können im Winter Schaden nehmen. Päonien bilden nach einigen Jahren große, knollige Wurzelstöcke aus. Der Boden sollte unbedingt gut wasserdurchlässig, tiefgründig und fruchtbar sein. Eingeschränkter Wurzelraum ist ebenso ungünstig, wie sehr schwere nasse Böden. Stark lehmige und feste Böden werden vor der Pflanzung von Päonien tiefengelockert und der Erdaushub mit einem Sand-Kompostgemisch vermischt. Zu verbessern sind ebenso stark sandige Böden, die kaum Wasser noch Nährstoffe speichern. Ein Beimischen von Bentonit (Gesteinsmehl zur Bodenverbesserung) oder Lehm, sowie reichlich Kompost erleichtern das Anwachsen von Pfingstrosen auf leichten Böden.

Pfingstrosen im Topf lassen sich in frostfreien Zeiten rund ums Jahr pflanzen, wobei die Pflanzzeiten im Frühjahr und Herbst zu bevorzugen sind. Für Baum-Pfingstrosen oder wurzelnackte Stauden-Pfingstrosen gilt der Zeitraum von August bis Oktober als ideal.

Ein doppelt bis dreimal so großes Pflanzloch wie der Ballen wird ausgehoben. Idealerweise wird mit einer Gabel der Boden des Pflanzloches gelockert, um die Tiefgründigkeit zu verbessern. Der Wurzelballen der Pfingstrose wird vor dem Einsetzen aufgebrochen und die Feinwurzeln aufgelockert. Diese Methode erleichtert der Pfingstrose das Einwurzeln am Standort. Bodenoberfläche und Topfballen schließen bei der Pflanzung bündig ab. Bei einer Frühjahrspflanzung kann eine knappe Handvoll Hornspäne ins Pflanzloch hinzugefügt werden. Möglicher Unkrautwuchs lässt sich mit dem Auftragen von Rindenmulch rund um die Pfingstrose unterdrücken.

Beim Pflanzabstand sollte man nicht geizen. Stauden-Pfingstrosen werden ähnlich breit wie hoch, was nicht selten weniger als 1 Meter bedeutet. Damit ihre optische Wirkung betont wird, werden Pfingstrosen mit kleineren Pflanzen umgeben. Beispielsweise eignen sich mittelhohe Funkien (Hosta) im Halbschatten recht gut als Nachbarn.

Stauden-Pfingstrosen sind auch für eine Pflanzung in große Töpfe geeignet. Die Größe der Gefäße ist abhängig vom Rhizom, dem Teilungsstück oder der Ausgangspflanze. Günstig wäre es, wenn der Topf mindestens doppelt so groß wie die Pflanze ist. Als Substrat verwendet man entweder Kübelpflanzen- oder Staudenerde. Diese Substrate sind optimiert für eine mehrjährige Kultur. Trotz der erhöhten Substratstabilität ist ein Umtopfen der Pfingstrosen alle drei Jahre empfehlenswert. 

Ältere Exemplare lassen sich ab dem Spätsommer umpflanzen. Stauden-Pfingstrosen ziehen früh ein. Sobald die Blätter braun werden und absterben, können die Stauden an einen neuen Gartenplatz versetzt werden.

 

Wie werden Pfingstrosen richtig gepflegt?

Pfingstrosen sind pflegeleichte Gartenbewohner. Haben sich die dekorativen Pflanzen einmal mit ihrem Standort angefreundet, muss kaum noch Aufwand betrieben werden.

Pfingstrosen haben einen mittleren bis gehobenen Nährstoffbedarf. Auf leichten Böden fördert das Einarbeiten von fruchtbarem Kompost das Pflanzenwachstum. Sie vertragen im Frühjahr mäßige Düngungen mit einem Volldünger oder organischen Düngematerialien. Damit die Nährstoffe auch verstoffwechselt werden können, sollte für ausreichend Feuchtigkeit insbesondere bei Trockenperioden im Frühjahr und Sommer gesorgt werden.

Päonien sind weitestgehend robuste Gartenpflanzen. Dennoch können sie von Viren, Älchen oder den Larven des Wurzelbohrers befallen werden. Die Päonienwelke kann Sprosse und Knospen zerstören. Diese Krankheit ist auch unter dem Begriff Grauschimmelfeuer bekannt.

Bei der Kultur im Garten empfiehlt sich der Einsatz von Staudenstützen oder das Umbinden mit einer Gartenschnur. Das Gewicht gefüllter Blüten kann nach Regengüssen oder dem Gießen so schwer werden, dass die Pflanzen umkippen oder auseinanderfallen. Liegen sie längere Zeit am Boden, verfaulen die Blüten und das zauberhafte Flair vergeht. 

Wie schneidet man Pfingstrosen richtig?

Beim Rückschnitt bzw. den Schnittmaßnahmen müssen Päonien zwischen krautigen Stauden-Pfingstrosen und verholzenden Baum-Pfingstrosen unterschieden werden. Die Stauden ziehen ab dem Spätsommer, spätestens im Herbst ein und der Spross stirbt ab. Die abgestorbenen Blätter und Pflanzenteile werden im Herbst oder vor dem Austrieb im zeitigen Frühjahr knapp über den Boden abgeschnitten. Dabei ist darauf zu achten, dass die bodennahen Knospen nicht verletzt werden.

Ebenfalls zum Schneiden sind knospige Blütentriebe vor und um Pfingsten, die als Schnittblumen geerntet werden. Der richtige Zeitpunkt für die Schnittblumenernte ist gekommen, wenn die Knospen Farbe zeigen. Sie werden bodennah mit einem Messer oder einer Gartenschere abgeschnitten, erhalten einen schrägen Anschnitt und kommen ins Wasser. Daraufhin öffnen sich ihre Blüten und verströmen ihren Duft.

Bei Baum-Pfingstrosen werden im späten Winter oder zeitigen Frühjahr lediglich störende oder quer wachsende Zweige herausgeschnitten. Der Rückschnitt erfolgt soweit, dass am Zweig zwei bis drei Knospen verbleiben. Altes Holz wird nach der Blüte entfernt. Mehr zum Thema Pfingstrosen schneiden.

 

Wie vermehrt man Pfingstrosen?

Die Aussaat von Pfingstrosen-Samen ist im Herbst als Kaltkeimer möglich. Bis sich erste Sämlinge zeigen, können durchaus 2 bis 3 Jahre vergehen. Die Aussaaten benötigen eine stetige, gleichmäßige Feuchtigkeit, dürfen nicht austrocknen und benötigen den Kältereiz im Winter.

Einfacher ist die Teilung von älteren Stauden-Pfingstrosen im Herbst oder zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb. Zunächst schneidet man die absterbenden bzw. brauen Sprosse bodennah zurück. Anschließend sticht man die Horste mit einem Spaten aus und teilt sie vorsichtig. Je nach Größe kann entweder ein Sägemesser oder der Spaten verwendet werden. Es ist darauf zu achten, dass so wenig wie nur möglich Knospen verletzt werden. Ebenso bleiben genügend Wurzeln an jedem Teilungsstück erhalten. Je nach Pflanzengröße werden die Pfingstrosen entweder halbiert oder geviertelt. Die geteilten Stauden setzt man an den gewünschten Standorten ein und gießt sie an. Die weitere Pflege bei geteilten Pfingstrosen ist überschaubar. Man hält den Boden feucht und schützt die vermehrten Pflanzen vor dem Austrocken.

Von Baum-Pfingstrosen werden im Frühsommer halbverholzte Stecklinge geschnitten und bewurzelt. Unter gestauter Luft werden die Triebspitzen an hellen, mäßig temperierten Standorten bewurzelt. Baum-Pfingstrosen zeigen sich anspruchsvoller bei der Vermehrung, denn gewöhnlich schlagen nur einzelne Stecklinge Wurzeln.

 

Wie überwintert man Pfingstrosen?

Sowohl Baum- als auch Stauden-Pfingstrosen sind gut frosthart. Sie überstehen die Winter meist ohne Probleme und Erfrierungen. Ein Winterschutz ist nicht notwendig.

Einzig Spätfröste können den frischen Austrieb bei staudigen Sorten oder die Knospen von verholzenden Päonien schädigen. Eine windgeschützte Lage oder das Umwickeln mit Frostvlies schützt im Winter die Knospen vor Erfrierungen.

Pfingstrosen im Topf überstehen den Winter auch im Freiland, jedoch sollte der Topf mit Jutesäcken oder Kokosmatten eingepackt werden.

 

Wann ist die Blütezeit von Pfingstrosen?

Die Blütezeit der Päonien liegt zwischen Mitte Mai und Mitte Juni, typischerweise häufig um Pfingsten. Die Blüten sind zu dieser Zeit als Schnittblumen sehr beliebt und bringen ihren unverkennbaren Duft in die eigenen vier Wände. Werden Pfingstrosen zu früh geschnitten oder zu lange trocken gelagert, kann es unter Umständen dazu führen, dass sich Blüten nicht öffnen bzw. in der Knospe steckenbleiben.

 

Pfingstrosen FAQ

Sind Pfingstrosen giftig?

Der Verzehr von Pflanzenteilen kann zu Übelkeit führen.

Welche Farben können Pfingstrosen haben?

Pfingstrosen können je nach Sorte ein- oder mehrfarbig sein. Die Farbpalette reicht von Weiß, über Apricot, Rosa, Gelb, Purpurn bis zu Tiefrot.

Welche Pfingstrosen Sorten gibt es?

Die Vielfalt an Pfingstrosen-Sorten ist überwältigend. Zahlreich sind die Hybriden der Stauden-Pfingstrosen (Paeonia lactiflora). Die einzelnen Sorten unterscheiden sich anhand von Pflanzenmerkmalen, beispielsweise Blütenfarbe, -größe und -form, Blühbeginn und -dauer oder Wuchshöhe.

 

Weitere Informationen

Jedes Jahr im späten Frühjahr verwandelt sich der Garten mit der Pfingstrosenblüte zu einem Duft- und Farbspektakel. Kaum zu übersehen, leuchten die großen Blüten der Pfingstrosen aus der Ferne. Die Gattung der Päonien (Paeonia), besser als Pfingstrosen bekannt, umfasst mehr als 30 Arten, die in Europa, Ostasien und Nordamerika beheimatet sind. Pfingstrosen wachsen als gruppen- und horstbildende Stauden oder laubabwerfende Halbsträucher. An Naturstandorten findet man sie auf Wiesen, im Gestrüpp oder felsigen Lagen.

Pfingstrosen bilden mittel- bis dunkelgrüne Blätter in mehrfach gefingerter bis gefiederter Laubform. Der Austrieb nach dem Winter kann bei einigen Sorten in leuchtendem Rot erfolgen. Päonien sind für ihre Blütenpracht bekannt, die im Zeitraum um Pfingsten stattfindet.

Pfingstrosen lassen sich durch verschiedene Merkmale unterscheiden. Die größte Sortenvielfalt ist bei den krautigen Stauden-Pfingstrosen (Paeonia lactiflora) zu finden. Sie lassen sich in früh-, mittel- und spätblühend untergliedern. Ihre Blüten werden weiterhin in ungefüllt oder einfach (schalen- bzw. becherförmig), halbgefüllt, gefüllt und anemonenförmig unterschieden. Von der Blütengröße variieren die einzelnen Pfingstrosensorten von kleinblühend (5 bis 10 cm) bis zu sehr groß (über 20 cm). Neben den Stauden-Päonien haben in den letzten Jahren besonders die Baum-Pfingstrosen (Hybriden von Paeonia suffruticosa) an Bedeutung gewonnen. Die wenig verzweigten und verholzten Sträucher sind sommergrün, da sie im Herbst ihre Blätter verlieren. Sie begeistern ab dem mittleren Frühjahr mit Blüten von bis zu 30 cm im Durchmesser und Wuchshöhen von über 2 Metern.

In der Gartenkultur schätzt man Pfingstrosen für ihre großen Blüten, teils den betörenden Duft und ihre tief geschlitzten Blätter. Ihr Gartenwert ist so groß, dass es heute unglaublich viele Hybriden mit den unterschiedlichsten Blütenfarben gibt. Kleinwüchsige Pfingstrosen eignen sich für kompakte Blumenbeete, aber auch Steingärten. Stauden-Pfingstrosen sorgen in Rabatten, am Gehölzrand oder auf Schattenbeeten für einen Blütenzauber. Baum-Pfingstrosen eignen als Hintergrund von Staudenpflanzungen oder zwischen kleineren Sträuchern in Gehölzgruppen.

Ihr optisches und duftendes Flair lässt sich ins Haus mitnehmen. Zahlreiche Sorten sind für ihren besonderen Blütenduft und eine lange Haltbarkeit als Schnittblume bekannt. Frisch geschnitten, halten die Blütenstiele über eine Woche in der Vase und verströmen ihren Duft in der ganzen Wohnung. Der Verzehr von Pflanzenteilen verursacht Übelkeit.

Pfingstrosen sind Klassiker im Garten, die nicht fehlen dürfen. Dabei sind sie in ihren Ansprüchen bescheiden und für Garteneinsteiger empfehlenswert, zumal sie sehr langlebig sind.