Schleifenblume richtig schneiden und vermehren
Inhaltsverzeichnis
Wie pflanzt man die Schleifenblume richtig?
Packen Sie die Pflanzen aus der Transportverpackung aus und wässern Sie diese falls nötig (wenn die Erde trocken erscheint). Vor dem Einpflanzen ist der schwarze Kunststofftopf an den Pflanzen bitte zu entfernen.
Mitteleuropäische Gebirgsregionen deuten auf sonnige Standorte hin. Von den immergrünen Schleifenblumen werden noch absonnige und helle Lagen akzeptiert. Nur dunkler darf es nicht werden, sonst verlieren die Polster ihre Kompaktheit und blühen schwach. Beim Boden wird ein möglichst durchlässiger Mineralboden gewünscht. Sandige Lehme mit leichtem Kalkgehalt und Tiefgründigkeit kommen ihnen sehr entgegen. Auf humosen oder nährstoffreichen Böden neigen Schleifenblumen zum Wuchern und wachsen außer der Form. Immergrüne Schleifenblumen pflanzt man idealerweise im Frühling. Sie nutzen das Jahr, um sich mit dem Standort anzufreunden und reagieren im kommenden Winter unempfindlicher. Findet die Pflanzung im Herbst statt, werden die frisch gesetzten Stauden unmittelbar geschützt. Immergrünes Laub kann bei austrocknenden Winden und Kahlfrösten Schäden davontragen.
Beim Einpflanzen gibt man den mehrjährigen Schleifenblumen durch ihr Breitenwachstum etwas mehr Platz. Mindestens 30 cm sollten es bis zum nächsten Nachbarn und nicht mehr als 10 Pflanzen pro Quadratmeter sein.
Zieht man Schleifenblumen im Trog oder in Pflanzsteinen, wird ein kräftiger Mutterboden mit Sand vermischt. Für kleinere Gefäße werden entweder kompakte Sorten bzw. die kleiner Felsen-Schleifenblume verwendet.
Bei der Bitteren Schleifenblume, die als einjährige Sommerblume gezogen wird, kann Samen ab April in Vorkultur oder ab Mai direkt ins Beet gesät werden. Die violetten Blüten setzen im Sommer ein und halten über Wochen an ihrem Flor fest.
Wie wird die Schleifenblume richtig gepflegt?
Schleifenblumen bevorzugen Trockenheit statt nasse Füße. Ebenso sparsam verhalten sie sich in Bezug auf Nährstoffe. Somit gehören Düngen und Gießen eher zur Seltenheit. Ausnahmen sind extreme Witterungsbedingungen, die unter Umständen Wassergaben erforderlich machen.
Wie schneidet man die Schleifenblume richtig?
Nach dem Abblühen werden die Sträucher um ein Drittel mit einer Heckenschere gekürzt. Der Rückschnitt darf nicht im Herbst und keinesfalls bis ins alte Holz erfolgen. Beides kann das weitere Wachstum beeinträchtigen. Die neue Verzweigung lässt sich ausnahmsweise mit einer Kompostgabe, angereichert mit Hornspänen und Sand fördern. Ohne Rückschnitte vergreisen Schleifenblumen und verlieren ihre alljährliche Blühfreude. Mit zunehmendem Alter wachsen Schleifenblumen zu beachtlichen Zwergsträuchern und Matten heran, die mehrere Quadratmeter bedecken. Zu üppige Exemplare werden im Frühjahr oder Herbst verkleinert. Die mehrjährigen Schleifenblumen zeigen in unseren Breiten eine gute Frosthärte. Ihr immergrünes Laub kann dennoch leiden, insofern kalte Winde oder Frosttrocknis eintreten. In rauen Lagen ist es immer ratsam, die grünen Kissen mit Tannenreisig abzudecken. Sind starke Kahlfröste im Anmarsch, lohnt es, die Pflanzen zusätzlich mit Vlies oder Jutesäcken abzudecken. Frieren die Triebe im Winter stark zurück und werden braun, erfolgt in der Regel aus unteren Bereichen früh ein junger Austrieb. Wird dieses frische Grün ungeschützt von Spätfrösten getroffen, kann die gesamte Pflanze zum Opfer fallen. Schützenswert sind Schleifenblumen in Pflanzsteinen oder Terrassenbeeten. Sie können während längerer Frostperioden durchfrieren und die Wintersonne kann für Frosttrockenheit sorgen.
Da die reinen Arten recht selten anzutreffen sind, werden mehrjährige Schleifenblumen durch Triebstecklinge nach der Blüte oder im Spätherbst vermehrt. Die sonst so beliebte Pflanzenteilung funktioniert bei Schleifenblumen nicht, da ihr ganzer Spross aus einer einzelnen zentralen Wurzel entspringt. Einjährige Arten werden hingegen ausschließlich durch Samen vermehrt.
Schleifenblumen trotzen den meisten Widrigkeiten. Nur ein falscher bzw. zu nasser Standort kann zu verschiedenen Pilzerkrankungen führen.
Welche Verwendung hat die Schleifenblume?
Vielerorts trifft man die mehrjährigen und immergrünen Schleifenblumen in Steingärten und kleineren Frühlingsrabatten an. Sie bilden üppige und kaum überbietbare Blütenpolster in weißer Farbe. Daher lassen sie sich hervorragend mit anderen frühjahrsblühenden Polsterstauden kombinieren. Blaukissen (Aubrieta), Fingerkraut (Potentilla), Fetthenne (Sedum) oder Polster-Phlox (Phlox) sind ansprechende Partner. Unschlagbar sind sie bei der Begrünung von Trockenmauern und Pflanzsteinen.
Wann ist die Blütezeit der Schleifenblume?
Die Blütezeit der mehrjährigen Schleifenblumen beginnt im April mitten in der Frühlingssaison und kann sich je nach Witterung bis in den September hinziehen. Die einjährigen Arten blühen aufgrund ihres nachgesetzten Vegetationsbeginns später im Hochsommer.
Ist die Schleifenblume giftig?
Schleifenblumen sind im Allgemeinen ungiftig. Lediglich die Samen der Bitteren Schleifenblume (Iberis amara) werden als giftig eingestuft.
Weitere Informationen
Überall in den Gärten fallen weiße Flecken in den Stein- und Blumengärten im Frühling auf. Dabei handelt es sich um keine Überbleibsel des Winters, sondern die blühenden Polster der Schleifenblume. Die immergrünen Stauden bzw. Halbgehölze sind geschätzte Gartenpflanzen des Frühlings. Kaum zieht sich der Schnee von den Beeten, beginnen die dunkelgrünen Zwergsträucher zu blühen. Gemeinsam mit Gänsekresse, Blaukissen und Gemswurz hüllen sie Gärten ins farbige Frühlingsgewand.
Die Gattung der Schleifenblumen (Iberis) zählt knappe 30 Arten, die in Europa und überwiegend rund um das Mittelmeer in Gebirgsregionen verbreitet sind. Die Kreuzblütler (Brassicaceae) wachsen entweder als Einjährige, Stauden oder immergrüne Halbsträucher. In der Gartenkultur kennt man vorrangig die Bittere Schleifenblume (Iberis amara) als einjährige Sommerblume, die Felsen-Schleifenblume (Iberis saxatils) und die Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens). Besonderen Wert genießen die mehrjährigen Schleifenblumen, die als immergrüne und reich verzweigte Halbsträucher Einfassungen, Mauerkronen oder Steingärten zieren. Sie bilden aus einer Basis aufrechte Zwergbüsche mit linealen immergrünen Blättern mit einer Länge von etwa 3 cm. Ab April erscheinen vielblütige Schirmrispen mit überwiegend weißen Blüten. Typisch für Kreuzblütler sind die Blüten vierzählig und erinnern in ihrer Form an Schleifchen. Beim Abblühen verfärben sie sich oftmals rosa bis fliederfarben.
Manche Arten sind seit 500 Jahren in der Gartenkultur etabliert. Der Pflanzenname Iberis ist noch älter, denn er lässt sich in alten griechischen Schriften entdecken. Vermutlich wurde der Name von einer Kresse-Art der iberischen Halbinsel hergeleitet. Die Stauden-Iberis sind als Steingartenpflanzen begehrt. Sie bilden weithin leuchtende Blütenkissen, die im Flor kaum zu überbieten sind. Ihre Genügsamkeit sorgt dafür, dass sie sich auch als Bepflanzung in Naturstein- und Trockenmauern wohlfühlen. Sie ergänzen durch ihre reiche Blüte niedrige Staudenpflanzungen und Hanglagen und Einfassungen. Die reinen Arten werden im Handel kaum angeboten, viel mehr sind ihre Kultursorten verbreitet.