Blutweiderich richtig schneiden und pflegen
Inhaltsverzeichnis
Wie pflanzt man Blutweiderich?
Sonnige Standorte werden vom Blutweiderich bevorzugt. Es sind auch halbschattige Plätze möglich, nur fällt seine Blüte im Sommer spärlicher aus. Essentiell ist Feuchtigkeit, die im Boden dauerhaft vorkommen sollte. Als Wasserrandbewohner verträgt er nasse oder sumpfige Böden. Selbst Überschwemmungsgebiete, die häufig überflutet werden, sind für den Blutweiderich gängig. Im Garten toleriert die Staude normale Gartenböden, wenn sie häufiger gegossen werden. Trockener Sand ist hingegen auf Dauer schwierig. Es kann versucht werden, einen größeren Kunststoffeimer mit wenigen Abzugslöchern im Boden einzulassen. Als Substrat wird etwas Aushub mit humoser Pflanzerde bzw. Kompost vermischt und ins versenkte Gefäß gefüllt. Zukünftig wird sich in diesem Raum das Wasser sammeln und dem Blutweiderich einen feuchten Standort inmitten der trockenen Umgebung geben. Etwas mehr Trockenheit nimmt der Blutweiderich auf lehmigen Böden hin.
Gehandelt wird der Blutweiderich als Containerpflanze. Sie lässt sich rund ums Jahr pflanzen, es sei denn, der Boden ist während des Winters gefroren. Der horstbildende Wuchs von über einem Meter Höhe und erfordert einen Pflanzabstand von mindestens 50 cm. Mehr als 4 oder 5 Pflanzen pro Quadratmeter sollten es nicht sein. Das Bepflanzen von Teichrändern wird im Spätsommer vorgenommen. Gittertöpfe ersetzen fehlenden Wurzelraum an den Uferrändern. Um die Töpfe optisch verschwinden zu lassen, werden sie nach dem Pflanzen mit Zierkies überdeckt.
Umpflanzen lässt sich Blutweiderich immer am Anfang und am Ende der Wachstumszeit. Mit einem Rückschnitt lässt sich die Staude auch zwischenzeitlich im Jahr umsetzen. Dabei gehen jedoch die diesjährigen Blüten verloren.
Wie pflegt man den Blutweiderich?
An einem passenden Standort entwickelt sich Blutweiderich zu einem treuen Gartenbegleiter. Pflege ist kaum notwendig, es sei denn, der Boden trocknet aus oder ist zu mager. In diesen Fällen muss Zeit für das Gießen und Kompostgaben im Frühjahr investiert werden.
Wie schneidet man den Blutweiderich?
Geschnitten wird der abgestorbene Spross des Blutweiderichs im Herbst oder besser im zeitigen Frühjahr. Rückschnitte nach der Blüte sind dann ratsam, wenn sich der Blutweiderich zu willig durch Selbstaussaat vermehrt. Man schneidet abgeblühte Pflanzenteile rechtzeitig weg, um der Samenbildung zuvorzukommen. Andernfalls muss man mit vielen Nachkommen in der unmittelbaren Umgebung rechnen.
Für eine Vermehrung, die im Grunde durch Selbstaussaat von selbst erledigt wird, kann die reine Art ausgesät werden. Bei Kultursorten ist es besser, sie im Frühling durch grundständige Stecklinge vegetativ zu vermehren. Größere Horste können im Frühjahr oder Herbst geteilt werden. Sobald im Frühjahr die ersten Triebspitzen treiben, werden Teilstücke mit dem Spaten abgestochen und in kleinere Teilstücke von 15 cm Größe zerlegt. Um das Anwachsen nicht zu behindern, verbleiben ausreichend Wurzeln am Rhizom. Längere hölzerne Wurzeln werden mit der Gartenschere eingekürzt. Das Teilen hat eine verjüngende Wirkung, die etwa alle 5 Jahre durchgeführt wird.
Mit Schädlingen muss sich der Blutweiderich nicht herumschlagen. Gerbstoffe, sowie sein festes Pflanzenmaterial sind für tierische Plagegeister uninteressant. Lediglich junge Triebe werden von Schnecken angefressen. Schlimmer sind Blattflecken, die ganze Sprossteile absterben lassen. Begünstigt durch Feuchtigkeit, breiten sie sich in der Umgebung aus. Entdeckt man dunkle bis schwarze Flecken auf den Blättern, werden diese abgeschnitten und im Müll entsorgt. Artet der Befall aus, werden alle befallenen Pflanzen ausgegraben und vernichtet.
Welche Verwendung hat der Blutweiderich?
Als winterfeste und frostharte Staude begeistert Blutweiderich an den Stellen im Garten, die für andere Pflanzen zu nass sind. Feuchtwiesen, Senken, Bach- und Teichränder, sowie dauerfeuchte Blumenbeete sind ideale Standorte. An Teichrändern lässt sich der Blutweiderich mit Wiesen-Knöterich (Pericaria bistorta), Goldleistengras (Spartina pectinata 'Aureomarginata') oder Rohrkolben (Typha angustifolia) ins Flachwasser setzen. Seine Blütezeit hält über Wochen an und bereichert mit intensiven Farbtönen. Hervorzuheben ist seine Insektenfreundlichkeit. Unzählige Falter und Schmetterlinge, aber auch Bienen und Hummeln kommen unentwegt angeflogen. Kreative Floristen haben die dekorativen Blütenstände des Blutweiderichs für sommerliche Blumensträuße entdeckt.
Die medizinischen Inhaltsstoffe sind Kräuterkundlern seit Jahrhunderten bekannt. Vor 450 Jahren wurde der Blutweiderich als eine der wichtigsten Heilpflanzen in einem englischen Kräuterbuch erwähnt. Seine Inhaltsstoffe sollen äußerlich Hautkrankheiten, Entzündungen, Ekzeme und Wunden, innerlich Durchfall und Infektionskrankheiten lindern. In der Textilindustrie nutzte man das Kraut aufgrund des hohen Gerbstoffanteils zum Ledergerben.
Welche Blutweiderich Sorten gibt es?
- Lythrum salicaria 'Blush' - Niedrige Sorte mit hell- bis apricot-rosa Blüten
- Lythrum salicaria 'Feuerkerze' – Hochwachsende Sorte mit Wuchshöhe bis 150 Zentimeter und leuchtend rosa Blüten
- Lythrum salicaria 'Rakete' – Hohe Sorte von bis zu 150 Zentimetern und tief-rosaroten Blüten
- Lythrum salicaria 'Robert' - Kompakter Blutweiderich mit karminroten Blüten
- Lythrum virgatum – Schwesterart namens Ruten-Weiderich mit kompakterem Wuchs und verzweigten Blütenständen
Ist eine Blutweiderich giftig?
Über eine Giftigkeit des Blutweiderichs wird in der wissenschaftlichen Literatur nichts erwähnt. Jedoch können bei einer unsachgemäßen Verwendung oder Verarbeitung des Krautes, sowie vorhandenen Allergien Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden.
Weitere Informationen
Bei sommerlichen Streifzügen durch feuchte Wiesen fallen rote Blüten auf, die dem Blutweiderich (Lythrum salicaria) zuzuordnen sind. Die Staude ist in Europa und Asien in der Nähe von Flüssen weit verbreitet. Nachdem Weideriche vor etwa 200 Jahren in Nordamerika eingebürgert wurden, haben sie sich dort teilweise zu lästigen Unkräutern entwickelt. Diese Bezeichnung wird ihnen nicht gerecht. Sie sind adrett und als Blütenstauden sehr insektenfreundlich.
Der Blutweiderich ist eine von knapp 40 Weiderich-Arten, die überwiegend einjährig oder perennierend (staudig) wachsen. In die Gartenkultur sind heute zahlreiche Hybriden von Blutweiderich zu finden. Die horstbildenden Stauden entwickeln fast hölzerne Wurzelstöcke. Aus ihnen wachsen im Frühjahr steife aufrechte Sprosse mit vierkantigen Stängeln. Ihre bis zu 140 cm hohen Triebe verzweigen sich im oberen Bereich und verholzen an der Basis. Die lanzettlichen, flaumig behaarten Blätter sitzen gegenständig oder sind zu dritt oder mehr quirlartig angeordnet. In ihrer Erscheinung erinnern sie sich an Weidenblätter. Die Unterseite zeigt eine auffällige Nervatur. Markant sind für den Blutweiderich dunkelrosa Blüten im Sommer, die von unzähligen Insekten und Schmetterlingen besucht werden. Sie sitzen endständig in schmalen ährigen Trauben und haben eine sternartige Form.
In Gärten ist der Blutweiderich eine fantastische und langblühende Staude für feuchte Lagen. Er kann sogar vorübergehend im Flachwasser an Teichrändern stehen und sorgt mit seinem farbkräftigen Flor für einen wirkungsvollen Blütenschmuck. Beliebt sind Blutweideriche als „Magneten für Falter“. Schmetterlinge und andere Insekten fliegen ununterbrochen die dekorativen Blüten an. In der Naturmedizin ist der Blutweiderich über Jahrhunderte bekannt. Man verabreichte das Kraut bei Augenproblemen und Durchfall, später bei Cholera und anderen Epidemien.