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Kapuzinerkresse richtig pflegen, schneiden und pflanzen

Inhaltsverzeichnis:

 

Wie wird Kapuzinerkresse richtig gepflanzt? 

Einjährige Arten lassen sich am einfachsten durch Samen anziehen. Saatgut wird im zeitigen Frühjahr unter Glas in Anzuchtserde ausgesät. Die Samen werden bei etwa 15 Grad Celsius aufgestellt und feucht gehalten. Sie entwickeln sich in den Folgewochen zu Jungpflanzen, die nach der Ausbildung der Keimblätter in Töpfe vereinzelt werden. Nach den Eisheiligen bzw. der letzten Frostgefahr werden sie ausgepflanzt. Gleiches gilt für vorgezogene Kapuzinerkressen aus dem Handel. Wem die Möglichkeiten einer Vorkultur fehlen, kann die Samen ab Ende April direkt ins Beet säen. Zu berücksichtigen ist, dass das Keimverhalten sehr unregelmäßig ist. 

Als Standort für die Kapuzinerkresse eignen sich sonnige Plätze, am besten mit einer Kletterhilfe im Rücken. Bei dem Gerüst kann es sich um ein Spalier, Rankgitter oder befestigte Drähte bzw. Stricke handeln. Die windenden Triebe benötigen einen Halt, den sie umschlingen können.

In Bezug auf die Erde eignen sich grundsätzlich normale Gartenböden, die weder zu fest noch zu sandig sind. Eine gute Wasserdurchlässigkeit und mäßige Fruchtbarkeit werden vorausgesetzt. Der Nährstoffbedarf bei Kapuzinerkressen ist mäßig, auch wenn ihr Wachstum anderes vermuten lässt. Beispielsweise ist die Blütenfülle der Großen Kapuzinerkresse auf ärmeren Böden deutlich ausgeprägter. Daher wirken sich üppige Nährstoffgaben auf ein zügiges Wachstum aus, jedoch wird die Blütenbildung vermindert.

Die einjährigen Kletterpflanzen lassen sich ebenso in großen Gefäßen für Balkon und Terrasse kultivieren. Für die Topfkultur verwendet man durchlässige Pflanzerde oder besser Kräutererde. Sie ist durchlässig und besitzt nur einen mäßigen Nährstoffgehalt. Ein Loch und Drainage am Topfboden verhindern Staunässe und garantieren einen guten Wasserabzug. Für Balkonkästen eignen sich Kapuzinerkressen nur bedingt. Insofern ihr Spross überhängt, gewinnt er ohne Schnittmaßnahmen so viel Gewicht, dass seine glasigen Triebe herabbrechen können. 

Wie wird die Kapuzinerkresse gepflegt? 

Zu den laufenden Pflegearbeiten gehört das regelmäßige Wässern und Ausputzen brauner bzw. abgestorbener Pflanzenteile. Der Spross verdunstet vergleichsweise viel Wasser, dass durch Gießen nachgeführt wird. Das trifft insbesondere für die Topf- und Kübelkultur zu. Täglich wird die Bodenfeuchtigkeit mit den Fingern geprüft und bei Mangel das Substrat durchfeuchtet. Besondere Düngemaßnahmen sind nicht notwendig, insofern frisches Substrat bei der Pflanzung verwendet wurde.

Schnittmaßnahmen können gemeinsam mit den Erntearbeiten verrichtet werden. Es empfiehlt sich, den Spross regelmäßig auszulichten und ganze Triebe einzukürzen. Kapuzinerkresse sind für Blattläuse attraktiv. Dichte Sprosse verhindern eine ausreichende Luftzirkulation und begünstigen einen Blattlausbefall. Zur Bekämpfung der saugenden Schädlinge können biologische Pflanzenschutzmittel, Brennnesselbrühe oder eine Milchspritzbrühe zum Einsatz kommen. Die Große Kapuzinerkresse wird zudem von Weichhautmilben befallen, besser bekannt als Weiße Fliege. 

Wie wird Kapuzinerkresse überwintert?

Eine Überwinterung der Großen Kapuzinerkresse ist nicht möglich, denn nach der Samenbildung endet der Lebenszyklus der Pflanze. Um sie weiterzubringen, werden Samen geerntet. Sie lassen sich kühl und lichtdicht verschlossen bis zum Folgefrühjahr lagern. Eine Überwinterung ist nur von mehrjährigen Kapuzinerkressen und ihren Knollen möglich. Diese sind jedoch im Handel kaum verbreitet. 

Welche Verwendung hat die Kapuzinerkresse?

Die Kapuzinerkresse zählt zu den einjährigen Beet- und Sommerblumen, wie auch zu den einjährigen Heil- und Gewürzkräutern. Sie zeichnet ein schnelles Wachstum mit einem bemerkenswerten Blütenreichtum aus. Man verwendet sie überall dort, wo Brüstungen, Spaliere, Pergolen oder Zäune begrünt werden sollen. Die wüchsigen Pflanzen lassen sich ebenfalls zum Überwachsen von Kompost oder Gartenelementen, z.B. alte Stühle, Schubkarren oder Leitern, verwenden.

Wann ist die Blütezeit der Kapuzinerkresse?

Den gesamten Sommer blühen die würzigen Kletterer hindurch, schmücken sich mit roten, orangefarbenen oder gelben Blüten. 

Lässt sich die Kapuzinerkresse verzehren?

Voll im Trend sind essbare Blüten und die Kapuzinerkresse ganz vorn dabei. Die hübschen und gleichermaßen farbenfrohen Blüten haben geschmacklich eine angenehme Schärfe. Sie verleihen Kräuteressigen würzige Note. Roh auf dem Teller sind sie der dominante Blickfang, denn „Das Auge isst schließlich immer mit“. Die Blätter würzen frische Speisen und setzen ihre markante Note. Von den Inhaltsstoffen besitzt die Kapuzinerkresse Schwefel und ein Glykosid, das in Kombination mit Wasser antibiotisch wirkt. Alle Pflanzenteile sollen lt. der Kräuterkunde antiseptisch, harntreibend, schleimlösend, sowie bakterien- und pilzhemmend wirken. Getrocknete Samen lassen sich zu einem scharfen Gewürz zermahlen. 

Weitere Informationen

Der Feinschmecker kennt sie, der Kräuterkundler kennt sie und erst recht der Gärtner: Kapuzinerkresse. Die einjährige Pflanze ist oft in Gärten anzutreffen. In ihr verbinden sich Blühfreude und schmackhafte Würze gleichermaßen. Mit der Bezeichnung Kapuzinerkresse verbindet man üblicherweise die bekannte und botanische Art Tropaeolum majus. Obwohl sie am populärsten ist, ist das Feld der Kapuzinerkressen weitaus größer gefächert. Das Verbreitungsgebiet der insgesamt über 90 Arten erstreckt sich von Mittelamerika bis an die Südspitze Südamerikas. Man trifft die Pflanzen überwiegend in den kühleren Gebirgsregionen an. Sie wachsen entweder als Einjährige oder krautige Stauden mit einem buschigen, kriechenden oder klimmenden Wuchs.

Der botanische Name hat seinen Ursprung im Lateinischen und bezieht sich auf die schildförmigen Blätter, sowie die helmförmigen Blüten mit dem Nektarsporn. Sie erinnern an Siegestrophäen in Form aufgehängter Waffen und Rüstungen damaliger Feinde. Die Geschichte lässt der bekannten Kapuzinerkresse lässt sich knapp 400 Jahre zurückverfolgen. In England nennt man sie bis heute Nasturtium, der wissenschaftlichen Bezeichnung für die Brunnenkresse (Nasturtium officinale). Der markant scharfe Geschmack ähnelt sich und deshalb wurde sie kurzerhand danach benannt.

Viele Arten der Kapuzinerkressen bilden unter der Erde knollige Wurzeln. Aus ihnen treibt ein Spross mit schildförmigen oder gelappten Blättern ohne jegliche Behaarung. Sie sitzen an längeren oder kurzen Stielen, ausgehend von den Blattachseln. Besonders hübsch und vielgestaltig sind die farbenfrohen Blüten der Kapuzinerkressen. Sie sind 5-zählig, zeigen einen auffälligen Sporn und spitze Kelchblätter.

Im gärtnerischen Bereich liegt das Augenmerk auf zwei Arten: Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) und die Kanarische Kapuzinerkresse (Tropaeolum peregrinum). Bei beiden Pflanzen handelt es sich um krautige Einjährige mit klimmendem Wuchs. Sie überwachsen Spaliere, Zäune, Pergolen und alles, was sie nach oben bringt. Fehlt ihnen die Kletterhilfe, kriechen sie am Boden entlang.

Kapuzinerkressen sind wundervolle Kletterpflanzen, die binnen weniger Monate größere Bereiche begrünen und in einer riesigen Blütenfülle aufgehen. Zudem sind sowohl ihre Blätter als auch Blüten essbar. Der feine scharfe Geschmack eignet sich bestens für frische Gerichte. Die essbaren Blüten verwöhnen in Salaten den Gaumen und das Auge gleichermaßen.

Die Sortimentspalette runden heute zahlreiche Kultivare (Sorten) ab, die zur Großen Kapuzinerkresse gezählt werden.