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Efeu richtig entfernen, pflanzen und vermehren

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird Efeu richtig gepflanzt?

Gewöhnlicher Efeu ist sehr anpassungsfähig und kommt nahezu mit jedem Standort klar, der nicht zu heiß und trocken ist. An Schattenplätzen gedeiht Efeu besonders gut. Bietet der Boden ausreichend Feuchtigkeit, werden auch Sonnenlagen toleriert. Feuchte Böden werden bevorzugt, aber auch in trockener Erde ist Efeu kaum zu bändigen. Soll Efeu eine dichte Bodendecke bilden, empfiehlt sich ein Pflanzabstand von 30 bis 40 cm. Um zusätzlich die Verzweigung anzuregen, werden bei der Pflanzung die Triebspitzen leicht gekürzt. Für lockere Gruppen kann der Abstand zwischen den Efeupflanzen erweitert werden. Wenn Efeu in die Höhe wachsen soll, benötigt er eine Kletterhilfe oder ein Gerüst. Es dient als Träger für die emporklimmenden Triebe mit den Haftwurzeln.

Das Umpflanzen von Efeu stellt selbst Ungeübte vor keine großen Schwierigkeiten. Auf der Erde bewurzeln viele niederliegende Triebe. Mit einer Gartenschere werden die bewurzelten Triebe von der Pflanze getrennt, sodass einige Blattachseln am Trieb erhalten bleiben. Das Teilstück wird mit Wurzeln aus der Erde genommen und an den neuen Standort verpflanzt. Noch einfacher geht es, wenn wilde Sämlingspflanzen auftauchen. Sie können mit einer Grabeschaufel ausgehoben und umgepflanzt werden.

 

Wie wird Efeu richtig gepflegt?

Die Pflege von Efeu ist denkbar einfach, denn die wuchsfreudige Pflanze ist sehr standorttolerant. Der Boden sollte nicht zu trocken sein. Das gilt insbesondere für den Winter, denn als Immergrüner verdunstet Efeu auch bei Frost Wasser über das Laub. Steht der Pflanze keine Feuchtigkeit zur Verfügung, kommt es im Winter zur Frosttrocknis – der Spross vertrocknet und wird braun. Daher die Empfehlung, den Boden vor dem Winter bzw. nach einem trockenen Herbst ausgiebig zu wässern. Düngungen sind im Freiland kaum notwendig.

In Zimmerkultur muss der Efeu keinen Frost befürchten. Ein heller Platz ist Voraussetzung, jedoch nicht unbedingt die Fensterbank am Südfenster. Wassergaben werden aufgrund des eingeschränkten Lichtangebotes im Winter reduziert. Ein warmer Standort ist nicht zu empfehlen, denn der regt das Wachstum unnötig an und Schädlinge können auftreten. Mehr Feuchtigkeit ist während der Hauptwachstumsphase notwendig. Regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser fördert die Pflanzenentwicklung.

Nicht frostharte oder empfindliche Efeu-Arten sind als Kübelpflanze oder im Topf zu halten. Sie verbringen den Winter im Kalthaus bzw. kühlen Wintergarten.

Trockene Luft im Winterquartier kann zu einem Spinnmilbenbefall führen. Aufgehellte Blätter mit vielen silbrigen Pünktchen sind ein Indiz dafür. Die Bekämpfung kann mit einem Pflanzenschutzmittel für saugende Schadinsekten erfolgen.

 

Wie vermehrt man Efeu richtig?

Der Gewöhnliche Efeu lässt sich durch Samen vermehren. Diese müssen nicht zwangsläufig ausgesät werden, denn Vögel verbreiten die Samen und es keimen Efeupflanzen wild. Diese braucht man nur auszugraben und umzupflanzen. Sollen besondere Efeusorten vermehrt werden, können Grünstecklinge im Frühsommer bewurzelt werden. Es ist auch möglich, Triebe abzusenken, sie nach der Bewurzelung von der Mutterpflanze zu trennen und zu verpflanzen. Ableger können einfacherweise wie Absenker abgetrennt und umgepflanzt werden.

Bei den Vermehrungsarbeiten trägt man Handschuhe, denn Efeu ist giftig und kann Hautreizungen verursachen. Der optimale Zeitpunkt zur Vermehrung von Efeu hängt von der Vermehrungsmethode ab. Bei der Stecklingsvermehrung wartet man den ersten Wachstumsschub ab und schneidet Triebspitzen mit ca. 5 Blattachseln im späten Frühjahr oder Frühsommer. Zu diesem Zeitpunkt hat sich das Gewebe gefestigt und bewurzelt sehr gut. Die unteren zwei Blätter werden entfernt und der Steckling in feuchtes Vermehrungssubstrat gesteckt. Unter gestauter Luft schlagen die Stecklinge binnen weniger Wochen Wurzeln. Wuchsstarke Sorten lassen sich sogar im Wasserglas bewurzeln. Mit erkennbarem Neutrieb kneift man die Spitze heraus, um die Verzweigung der jungen Efeupflanzen möglichst früh anzuregen.

 

Wie schneidet man Efeu?

Efeu lässt sich im ganzen Jahr schneiden. Die Schnittmaßnahmen werden dem vorhandenen Platz angepasst. Starkes Triebwachstum lässt sich durch großzügiges Einkürzen der Triebe eindämmen. Der Rückschnitt regt jedoch die Seitenverzweigung an und fördert einen dichten Wuchs. Ein regelmäßiger Schnitt ist notwendig, um die Wuchskraft des Efeus zu bändigen. Einen richtigen Zeitpunkt zum Schneiden von Efeu gibt es nicht. Ob im Frühjahr, Sommer oder Herbst, das kletternde oder kriechende Gehölz ist so schnittverträglich, dass man ganzjährig die langen Triebe einkürzen oder komplett wegschneiden kann. Lediglich sehr alte und dick verholzte Exemplare werden nicht in der Winterzeit geschnitten. Überwachsene Zäune, an denen der Efeu einen effektiven Sichtschutz bildet, bleiben dicht, wenn die Pflanze regelmäßig im Frühjahr beschnitten wird. Zudem können strenge Kahlfröste in Wintern zur Frosttrocknis am immergrünen Laub führen. Die Pflanzen wirken im Frühjahr vertrocknet. Dann ist es an der Zeit, diese abgestorbenen Triebe herauszuschneiden und aus der Pflanze zu entfernen. Selbst größere Bereiche können getrost entfernt werden, denn Efeu wächst rasch wieder nach.

Zum Schneiden verwendet man üblicherweise eine Gartenschere, oder eine Astschere, wenn es sich um dickere Zweige älterer Pflanzen handelt. Efeu ist in seinen Pflanzenteilen giftig. Eine Verwendung von Handschuhen ist unbedingt zu empfehlen.

Geschnitten werden die Triebe, die entweder stören oder langsam andere Pflanzen bedrängen. Man schneidet die Triebe am besten am Ansatz weg. Jede Schnittmaßnahme bedeutet auch, dass die Seitenverzweigung angeregt wird und der Efeu richtig zulegt. Beim Entsorgen ist zu überlegen, ob die Triebe tatsächlich auf dem Kompost landen sollen. Selbst im abgeschnittenen Zustand ist es ihnen bei Bodenkontakt möglich, noch zu wurzeln und seinen Siegeszug von dieser Stelle aus fortzusetzen.

Blüten und dekorative Fruchtstände entstehen erst nach Jahren an älteren Exemplaren. Um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden, sollte man die Fruchtstände im späten Herbst, spätestens jedoch zum Ausgang des Winters wegschneiden. Fallen die Samen aus, hat man Schwierigkeiten das wuchsfreudige Gewächs unter Kontrolle zu bringen.

In der Topfkultur beschränkt sich das Schneiden auf lange Triebe, die außer der Form wachsen. Als Topfpflanze wirkt Efeu dekorativ, wenn er möglichst gleichmäßig wächst bzw. geschnitten wird.

Wie wird Efeu richtig entfernt?

Ehe man sich versieht, wächst Efeu unkontrolliert und wuchert große Flächen zu – egal ob horizontal als auch vertikal. Efeu kann grundsätzlich das ganze Jahr entfernt werden. Empfehlenswert sind warme Tage Frühjahr, Sommer oder Herbst, da sich Efeu durch Einweichen mit Wasser am besten entfernen lässt. Auf ebenen Boden kann man die Triebe aus dem Boden reißen. Damit man alle Wurzeln erwischt, ist der Boden mit dem bewurzelten Ableger mit einer Grabegabel zu lockern.

Aufwändiger ist die Entfernung von Efeu an einer Wand bzw. dem Mauerputz. Um das Mauerwerk zu schonen, ist eine vorsichtige und behutsame Vorgehensweise ratsam.

  • Größere Zweige und dichtes Blattwerk werden von außen zur Mitte hin abgeschnitten, sodass nur noch die Wurzeln verbleiben.
  • Die verbliebenen Wurzelreste werden mit Wasser überbraust. Das Wasser macht die Pflanzenteile des Efeus weich und leichter entfernbar.
  • Die letzten Pflanzenreste werden mit einer trockenen Bürste vorsichtig entfernt und weggeschrubbt.
  • Schmutz und letzte Pflanzenreste lassen sich durch Abbürsten mit einer Lösung aus Wasser und Geschirrspülmittel beseitigen.
  • Um ein Wiederkehren des Efeus zu vermeiden, sind an der Basis alle Pflanzenwurzeln penibel auszugraben.

Erklimmt der Efeu benachbarte Bäume und droht sie zu überwachsen, wird die Kletterpflanze an der Basis gekappt und die Wurzeln ausgegraben. Der Spross stirbt ab und das Gehölz befreit sich vom Korsett des Efeus mit der Zeit von selbst. Mehr zum Thema Efeu entfernen.

 

Ist Efeu giftig?

Alle Pflanzenteile vom Efeu sind giftig und keinesfalls für den Verzehr geeignet. Die Früchte können für Kleinkinder verführerisch sein, umso mehr ist Vorsicht geboten. Der Pflanzensaft wirkt hautreizend. Es ist ratsam, bei der Arbeit am Efeu Handschuhe zu tragen.

 

Efeu FAQ

Welche Efeu Sorten gibt es?

Aus den wenigen Efeuarten ist eine Vielzahl von Kultursorten entstanden, die sich hinsichtlich Wuchskraft, Blattform und -färbung unterscheiden.

  • Hedera helix 'Anne Marie' – bläulich-grünes Laub mit weißem Rand
  • Hedera helix 'Atropurpurea' – dunkel-rotgrünes Laub mit grüner Nervatur
  • Hedera helix 'Buttercup' – fast buttergelbes Laub
  • Hedera helix 'Eva' – blassgrünes Laub mit dickem weißen Rand
  • Hedera helix 'Goldheart' – cremeweiße Blätter mit dickem grünen Rand
  • Hedera helix 'Maple Leaf' – grünlaubige Sorte mit 3-lappigen ahornförmigen Blättern

 

Wann ist die Blütezeit von Efeu

Blüten zeigen sich am Efeu erst an älteren Exemplaren. Die kugelförmigen Dolden gelber Blüten erscheinen im Herbst und reifen zu schwarzfrüchtigen Samenständen heran.

 

Welche Bedeutung hat Efeu?

Efeu ist eine hervorragende Blattschmuckpflanze, die aufgrund ihrer starken Wüchsigkeit und Haftwurzeln als zuverlässiger Bodendecker oder Kletterpflanze eingesetzt wird.

 

Weitere Informationen

Das Verbreitungsgebiet der etwa 9 bis 11 immergrünen Arten des Efeus erstreckt sich von den Azoren nach Europa, quer über den Himalaja bis nach China und Japan. Die Sträucher wachsen zumeist riechend oder erklimmen mit Haftwurzeln Wände, Bäume und alles was ihnen vor den Spross kommt. Ihr auffälliges Merkmal ist das dunkelgrüne, teils intensiv gemusterte Laub. Dieser Musterung geschuldet, wird Efeu zu den Blattschmuckpflanzen gezählt. Die Blattformen lassen sich in ganzrandig ungelappt, 3-lappig und 5-lappig bzw. gekräuselt unterteilen. Efeupflanzen besitzen eine Jugend- und Altersphase. Erst im älteren Stadium entwickeln sich gelbe kugelförmige Blütendolden. Aus ihnen reifen schwarze Früchte heran, die im Winter eine gute Nahrungsquelle für Vögel darstellen.

In Gärten ist Efeu eine zuverlässige Pflanze zur Boden- oder Wandbegrünung. Efeu erzeugt einen effektiven Sichtschutz, wenn Metallzäune begrünt werden. Die Wuchskraft der einzelnen Arten und Sorten ist sehr unterschiedlich. Daher sollte im Vorfeld geprüft werden, welchen Zweck der Efeu erfüllen soll. Wählt man für einen kleinen Platz eine sehr wuchskräftige oder großwachsende Efeuvariante, kann die Pflanze überhandnehmen und sich zur Plage entwickeln.

Buntlaubige Efeusorten eignen sich gut, um dunkle oder schattierte Bereiche aufzuhellen. Man muss sich keine Sorgen machen, dass stabiles Mauerwerk durch die Haftwurzeln beschäftigt wird. Loser Mörtel oder die Farbe können jedoch von dem kletternden Efeu beschädigt werden. Ohne Klettermöglichkeit bleibt Efeu am Boden und wächst als Bodendecker. Selbst Problemstandorte im trockenen Schatten lassen sich mit dichtwachsendem Efeu problemlos begrünen.

Zahlreiche Hybriden vom Gewöhnlichen Efeu (Hedera helix) eignen sich für die Zimmer- und Topfkultur. Als Unterpflanzung überwachsen sie Topfränder oder begrünen senkrecht Drahtspaliere.

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