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Aloe Vera richtig pflegen, vermehren und gießen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird Aloe Vera richtig gepflegt?

Die bekannte Aloe Vera stammt aus den tropischen Gefilden. Sie ist in unseren Breiten nicht ausreichend frosthart. Daher ist es unerlässlich, sie bei uns als Kübel- oder Zimmerpflanze zu behandeln. Der ideale Standort bietet viel Licht und ist gleichmäßig warm. Volle Sonne vertragen die sukkulenten Aloe-Pflanzen gut, jedoch können die Blattspitzen bei großer Trockenheit eintrocknen. Insbesondere der Übergang vom Winterquartier ins Freie kann ohne Schutz im Frühjahr zu einem Sonnenbrand der Blätter führen. Es ist ratsam, die Pflanze langsam an die pralle Sonne zu gewöhnen.

Aloe Vera benötigt als Sukkulente keine übermäßige Feuchtigkeit, sondern verträgt problemlos etwas Trockenheit. Als Topfsubstrat eignen sich spezielle Erden für Kübelpflanzen bzw. Kakteen- und Sukkulenten.  Ebenso kann herkömmliche Blumenerde als Substrat verwendet werden. Erfahrene Kübelgärtner mischen zusätzlich Drainagematerial ein, beispielsweise Blähton, Sand oder Seramis. Diese mineralischen Bestandteile erhöhen die Durchlässigkeit des Bodens und verhindern schädliche Übernässungen im Wurzelbereich.

Wie auch andere Gewächse benötigen Aloe-Pflanzen Nährstoffe, wenn auch in geringerem Maße. Wird die Aloe im Frühjahr in frisches Topfpflanzen-Substrat umgetopft, reicht der enthaltene Dünger in der Regel mehrere Wochen aus. Soll das Wachstum angeregt werden, empfehlen sich zwei bis drei Flüssigdüngergaben in der Hauptwachstumszeit im Frühjahr.   

Während der Sommermonate kann Aloe Vera im Freien gehalten werden. Die Pflanze schmückt dekorativ Balkon und Terrasse. Sobald im Herbst die Temperaturen in den einstelligen Bereich fallen, sollte die Pflanze ins frostfreie Winterquartier umziehen. Es eignen sich mäßig warme Fensterbänke, das helle Treppenhaus oder auch der Wintergarten. Überwinterungstemperaturen von unter 10 Grad Celsius sind nicht zu empfehlen. In der gestauten Luft des Winterquartieres können Schmier- und Schildläuse als Schädlinge an der Aloe auftreten. Schildläusen werden mit Seifenlauge abgewaschen oder händisch weggewischt. Schmierläuse lassen sich gut mit einem biologischen Insektizid, beispielsweise auf Neembasis bekämpfen.

Nach einiger Zeit werden die Blätter im unteren Bereich braun und trocken. Die abgestorbenen Pflanzenteile werden regelmäßig entfernt, damit die Aloe ihre Attraktivität erhält.

 

Wie gießt man Aloe Vera richtig?

Aloe Vera ist eine typische Sukkulente. Sie kann ähnlich wie Kakteen Wasser in ihren Blättern speichern und davon längere Zeit zehren. Sie hat einen mäßigen bis geringen Wasserbedarf. Gegossen wird die immergrüne Pflanze erst, wenn sich der Boden trocken anfühlt. Während der Wachstumsphase erhält sie mäßig Wasser, in der Ruhephase wird sie nur noch schwach gegossen. Wenn man die Aloe richtig gießen möchte, durchfeuchtet man lediglich den Boden. Das Wasser muss gut durchlaufen und darf sich an keiner Stelle stauen, auch nicht in den Blattzwischenräumen. Beim Gießen ist darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht übernässt werden. Das bedeutet konkret, dass ein guter Wasserabzug besteht und sich kein Wasser im Untersetzer sammelt. Die Wurzeln der Aloe reagieren auf eine Überversorgung mit Wasser sehr empfindlich. Längere Trockenheit übersteht die Pflanze, wenn jedoch die Blattspitzen trocken werden und ältere Blätter absterben, ist dringender Handlungsbedarf. Es ist ratsam, die Aloe Vera häufiger mit kleinen Wassergaben zu versorgen als seltener mit einer großen Wassermenge. Mehr zum Thema Aloe Vera gießen.

Wie wird Aloe Vera richtig umgetopft?

Je nach verwendeten Topfsubstrat, sind Aloe-Pflanzen alle zwei bis fünf Jahre umzutopfen. Humose Topferden zersetzen sich und es dringt weniger Luft an die Wurzeln. Wird für die Kultur der Heilpflanze sehr durchlässige Erde verwendet, können die Pflanzen längere Zeit im Topf gehalten werden. Das Umtopfen wird dann notwendig, wenn die Aloe sogenannte Kindel bildet und der Topf zuwuchert. Das Umpflanzen lässt sich am besten im Zuge der Vermehrung durchführen. Bei Notwendigkeit lässt sich eine Aloe-Pflanze jederzeit umtopfen. Trotzdem ist und bleibt der Frühling die beste Pflanzzeit. Mit steigendem Sonnenstand steigt auch bei Zimmerpflanzen die Pflanzenaktivität nach der lichtarmen Jahreszeit. Umgetopfte Aloe wurzeln in diesem Zeitraum besser ein und können schneller durchstarten.

Für das Umtopfen der Aloe Vera wird frisches Substrat benötigt. Man verwendet nährstoffarme Kakteen- und Sukkulentenerde. Wenn diese nicht zur Hand ist, kann alternativ nährstoffarme Kräutererde verwendet und mit Sand bzw. Tongranulat versetzt werden. Die beiden Zuschläge drainieren die humose Erde zusätzlich und verbessern den Wasserabzug. Eine Schicht Tongranulat oder Tonscherben sorgen am Topfgrund für zusätzliche Drainage.

Vor dem Umtopfen lässt man die Aloe einige Tage trockenstehen. Wenn die Erde trocken ist, löst sie sich besser von den Wurzeln. Man umgreift die Pflanze vorsichtig am Ansatz, ohne die druckempfindlichen Blätter zu zerdrücken oder abzubrechen. Man schüttelt den Topfballen aus und die Aloe Vera wird in den neuen, größeren Topf eingesetzt, idealerweise so tief wie sie vorher eingelassen war. Insofern der untere Teil bereits verholzt ist, kann die Aloe etwas tiefer eingesetzt werden. Abgestorbene oder braune Blätter werden gleichzeitig entfernt. Seitenrosetten bzw. Ableger können für die Vermehrung abgenommen und einzeln in kleinere Töpfe verpflanzt werden. Das Umtopfen der Aloe lässt sich hervorragend mit den Vermehrungsarbeiten verknüpfen. Anschließend werden die Hohlräume verfüllt und man drückt das Substrat fest an. Zum Schluss wird die umgetopfte Aloe Vera angegossen. Hierbei wird nur die Erde, aber nicht die ganze Pflanze gewässert. Es darf sich beim Gießen über längere Zeit kein Wasser zwischen den Blättern und in der Rosette sammeln. Ansonsten riskiert man Fäulnis im Pflanzenherzen.

Mehr zum Thema Aloe Vera umtopfen.

 

Wie wird Aloe Vera vermehrt?

Aloe Vera lässt sich hierzulande am einfachsten durch Teilung und Vereinzeln der Ableger vermehren. Samen bildet die Pflanzen in der Regel nicht aus, denn die Sonnenkraft ist in unseren Breiten nicht ausreichend.

Die Teilung wird im Frühling oder Herbst vorgenommen. Voraussetzung ist das Vorhandensein von Ablegern. Dabei werden alte Aloe-Pflanzen ausgetopft und der Wurzelballen vorsichtig geöffnet. Die jungen Ableger und Nebenrosetten lassen sich ohne großen Aufwand von der Mutterpflanze lösen. Man nimmt die Ableger vorsichtig ab, ohne dass Wurzeln beschädigt oder abgerissen werden. Die kleineren Aloe-Ableger werden einzeln in kleinere Töpfe mit durchlässiger Erde eingepflanzt. Die alte Aloe-Pflanze wird ebenfalls in den Topf mit frischem Substrat eingesetzt und anschließend angegossen.

Nach dem Teilen der Aloe gießt man die Jungpflanzen an und stellt sie an einen hellen oder sonnigen Standort. Die kleineren Töpfe trocknen durch das geringere Volumen schneller aus. Obwohl Aloe Vera mit Trockenheit gut umgehen kann, sollte während der Anwachsphase auf gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit geachtet werden. Nach drei bis vier Wochen entdeckt man beim Umstülpen des Topfes neue Wurzeln. Schwache Düngungen mit Spezialdünger für Kakteen und Sukkulenten helfen den jungen Rosettenpflanzen beim weiteren Wachstum im Frühjahr. Herbstvermehrte Aloe Vera werden nicht mehr gedüngt, sondern man wartet mit den Nährstoffgaben bis zum folgenden Frühjahr und lässt diese Pflanzen gleich im frostfreien Winterquartier stehen.

Mehr zum Thema Aloe Vera vermehren.

 

Wie erntet man Aloe Vera?

Die Heilkraft der Aloe Vera steckt im gelartigen Pflanzensaft der sukkulenten Blätter. Sie werden von 2 bis 3 Jahre alten Pflanzen geerntet. Man empfiehlt die unteren Blätter am Stängelansatz abzuschneiden. Aus der Schnittwunde tropft der wirksame Aloe-Saft, der in einem Glas aufgefangen wird. Bei kleinerem Bedarf können auch Teile vom Blatt abgeschnitten werden. Dabei trocknet die Schnittwunde ein und kann braun werden. Aus diesem Grunde sollten vorzugsweise untere Blätter verwendet werden. Die Ernte der Aloe kann ganzjährig erfolgen.

 

Wie kann man die Wirkung von Aloe Vera nutzen?

Die positive Wirkung der Aloe ist seit vielen Jahrhunderten bekannt. Der Pflanzensaft kann frisch oder zu einer braunen kristallinen Masse für eine Weiterverarbeitung zu Cremes und Lotionen verdampft werden. Der frische Pflanzensaft verspricht bei der Hautpflege einen großen Nutzen. Dank eines hohen Feuchtigkeitsgehaltes wird Aloe in der Naturheilkunde bei Hautproblemen oder Sonnenbrand empfohlen. Als schnelles Mittel der Hausapotheke reicht es aus, Blätter aufzuschneiden und betroffene Hautpartien mit dem Pflanzensaft einzureiben. Innerlich angewendet, wirkt Aloe Vera stark abführend. Um Experimente und Überdosierungen zu vermeiden, empfiehlt sich die Verwendung handelsüblicher Präparate.

 

Aloe Vera FAQ

Ist Aloe Vera giftig?

Aloe Vera ist eine Heilpflanze und besitzt verschiedene Inhaltsstoffe. Neben den positiven Inhaltsstoffen, enthält der Saft der Aloe Vera auch den leicht giftigen Inhaltsstoff Aloin. Dieser kann bei inneren Anwendung und bei Überdosierungen ungewünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Insbesondere Schwangere oder Allergiker sollten auf die innerliche Anwendung verzichten. Auch für Haustiere ist Aloin giftig.

Wie überwintert man Aloe Vera?

Im Winter müssen Sie die Pflanze ins Haus holen, denn Kälte und Frost toleriert sie nicht (wichtig bei der Aloe Vera Pflege). Geben Sie Ihren Aloe Vera Pflanzen einen Platz zum Überwintern, an dem die Temperatur mindestens 10° C beträgt - je wärmer desto besser. Mit der richtigen Aloe Vera Pflege haben Sie lange Spaß an ihr.

Kann man die Aloe Vera Pflanze essen?

Geerntet werden die frischen Blätter, um den Pflanzensaft zu gewinnen. Sie sind essbar, schmecken jedoch sehr bitter und wirken stark abführend. Daher sollte man etwas vorsichtig und zurückhaltend beim Verzehr sein. Sicherer sind bereits verarbeitete Aloe-Vera-Produkte in der Küche zu verwenden.

 

Weitere Informationen

Aloe hat in den letzten Jahren sehr an Bekanntheit gewonnen. Mit dem Begriff wird insbesondere die Pflanzenart Aloe vera und ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften verbunden.

Über das gesamte tropische bis südliche Afrika, von Madagaskar über die Kapverdischen Inseln bis zur arabischen Halbinsel erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der etwa 300 immergrünen Staudenarten der Aloe. Die meisten bilden immergrüne Blattrosetten. Einige Arten der tropischen Staudengewächse wachsen strauchförmig, teilweise baumförmig oder einzelne klettern.

Wichtigste Art dieser großen Pflanzengattung ist Aloe vera, die als Echte Aloe, Aloe Vera oder auch als Wüstenlilie bekannt ist. Die immergrüne Staude ist in den Subtropen und Tropen weit verbreitet und wird als Nutzpflanze kultiviert. Die Sukkulente bildet Gruppen und Schößlinge. Ihre fleischigen grau-grünen Blätter sind in dichten Rosetten angeordnet und am Rand auffällig gezähnt. Die reine Art bildet gelbe röhrige Blüten aus und ist recht selten im Handel zu finden. Verbreiteter ist die Unterart Aloe vera var. officinalis, die durch orangefarbene Blütenstände, weichere Blätter und weiße Blattflecken auffällt.

Die Blätter der Aloe enthalten einen gelartigen Pflanzensaft, der in der Naturheilkunde sehr geschätzt wird. Bereits 400 Jahre v. Chr. wird die Heilpflanze in griechischen Schriften erwähnt und seit dem 11. Jahrhundert in der chinesischen Medizin dokumentiert. Die Pflanze erfreut sich aufgrund ihrer natürlichen Heilkräfte und der geringen Pflegeansprüche zunehmender Beliebtheit. Aloe Vera lässt sich als Zimmerpflanze recht einfach und problemlos zu Hause am Fenster oder im Kübel auf Balkonien und im Wintergarten halten. Sie eignet sich bestens für Einsteiger, denn viel falsch machen, kann man nicht.

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